Bookcrossing

23.Dezember 2012. 22:02 Uhr. Frankfurt Flughafen am Fernbahnhof Gleis 7. Nachdem ich schon einige Stunden den Service der Deutschen Bahn beanspruchen musste, sah ich während des Wartens auf den letzten Zug (natürlich verspätet) etwas auf einem Mülleimer stehen. Zunächst dachte ich, es wären Flyer oder etwas Ähnliches. Ich schaute es mir an und starrte auf ein Buch. Schnell ein Foto mit der schlechten Handykamera geknipst und schwupps ging es hinaus in den Twitteräther. Auf dem Weg in den Zug noch kurz gedacht, dass man am nächsten Tag vielleicht einmal recherchiert, was genau hinter diesem Bookcrossing steckt. Aber wie es so ist, kaum ist der Gedanke zu Ende gedacht, ist er auch schon wieder im Zentrum des Vergessens angekommen und wartet auf seine ewigen Jagdgründe…

Bookcrossing. Was ist das? Die Website  bietet jetzt nicht so viel Information. Neugierig, wie ich aber bin, gab ich den Code von meinem fotografierten Exemplar ein. Hier erfährt man dann schon mehr.

Ziel von Bookcrossing ist es, ein Buch auf eine Art Lesereise zu schicken, damit es jedem, der es finden kann, zugänglich ist. Ich persönlich weiß nicht, was ich davon halten soll. Bücher und Lesen gehören seit der Grundschule zu meinem Alltag. Die Vorstellung, dass ich ein Buch aus meinem eigenen Besitz auf eine Reise voller Ungewissheit schicken soll, finde ich persönlich etwas befremdlich. Es ist ja oft nicht nur ein Haufen Papier, sondern auch irgendwie eine Erfahrung und vor allem Erinnerung. Meine Sichtweise ist da möglicherweise stark egoistisch, aber für mich bedeutet der Besitz eines Buches noch etwas. Es wird aber auch Menschen geben, die dies anders sehen.

Für das Buch, das ich am Flughafen sah, habe ich nur wenig Hoffnung. Es war auf einem Mülleimer platziert. Bookcrossing ist in Deutschland sicher noch sehr unbekannt, ich nahm es nicht mit und laut Website bisher auch kein anderer. Somit liegt bei mir die Vermutung nah, dass der sehr motivierte Mann der örtlichen Reinigungsfirma seinen Job erledigte…

 

5 Gedanken zu „Bookcrossing“

  1. Ich hab da vor ein paar Jahren mitgemacht. Interessante Sache, aber da ich meist nur spezielle Bücher lese, lies ich es einschlafen, denn ich es war meistens nichts dabei was ich wirklich lesen wollte.

    1. naja, von solchen Arten wie Bücherfreunde, die sich ihre Bücher gegenseitig zukommen lassen, hörte ich auch schon. aber dieses Prinzip, dass man das Buch dann in der freien Wildbahn ‚fängt‘ und nach dem Lesen wieder ‚frei lässt‘, das war mir neu. Für Leseratten wie dich, die nur bestimmte Genres lesen, ist das sicher nix.

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