In Köln ist es an der Hohenzollernbrücke kaum zu übersehen. Überall kleine und auch größere Schlösser, die als Symbol für (hoffentlich) ewige Liebe von Liebenden an einer freien Stelle angebracht wurden.
Dieser Brauchtum der Liebesschlösser, der angeblich aus Italien stammt, findet auch in Deutschland freudige Anhänger. Nicht jede Stadt scheint dies zu freuen. Ja, es gibt Städte wie Leipzig, die gegen solche Bekundungen der innigen Liebe mit schwerem Gerät, in diesem Fall einem Bolzenschneider, vorgehen (müssen). Wer als Leipziger jetzt denkt: Oha, verdammt, auch ich habe mein Schloss einer Brücke geschenkt, der sollte hier nachlesen, ob es ihn betrifft.
Mainz hingegen scheint dies – derzeit – noch mehr oder weniger zu tolerieren. Jedenfalls sollte man beim Joggen auf der Theodor-Heuss-Brücke keine Schlösser zählen, denn sonst droht die Gefahr des Einschlafens.
Und wie bei vielen anderen Bräuchen in diesen Kulturkreisen finde ich auch diesen eher unnötig. Verliebt sind viele nämlich genauso schnell wie entliebt, aber wenn man den Schlüssel wegwarf, wer soll denn den alten Zeugen der himmelhochjauchzenden Liebe entfernen?! Ich meine, ist sicher total toll, wenn man dann mit dem oder der nächsten Liebe des Lebens am gleichen Ort wieder ein graviertes Schloss am Metallgitter anbringt.
Wahrscheinlich find ich die Schlösser auch deswegen blöd, weil ich, pragmatisch wie ich bin, aktuell eher ein gutes Fahrradschloss bräuchte…