Mainz hat mich mit seinem Wochenmarkt und insbesondere mit dem genialen Stand (Nummer 51, Obsthof Werner) voller Äpfel, die noch nach Apfel schmecken, wirklich verwöhnt. Supermarktäpfel schmecken mir nach wie vor nicht mehr. Die Marktäpfel hier in Frankfurt haben mich auch noch nicht verzaubert geschweige denn beim Backen überzeugt. Auf der Suche nach einem neuen Apfeldealer für mich, stolperten wir in die wahrscheinlich bekannteste Markthalle Frankfurts:
Die Kleinmarkthalle
„Ein Stück Frankfurt mit Herz“
Kurz zur Geschichte: Bereits seit Hunderten von Jahren gab es in der Frankfurter Innenstadt einen Treffpunkt, an dem die Bewohner des Umlandes ihre frischen Lebensmittel zum Kauf anboten (so wie wahrscheinlich in der Näher aller größeren Siedlungen). Der Geruch von Käse, Wurst, Obst, Gemüse und frischen Backwaren lag somit gefühlt schon immer in der Luft, wenn Markt war. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine Markthalle errichtet – im Stil der Neurenaissance. Dank des Bombenhagels 1944 im WK II wurde auch das Gebäude zerstört. Nach 1954 wurde die Markthalle wieder mühsam aufgebaut und wird bis heute offensichtlich sowohl von den Händlern als auch den Kunden gerne genutzt. (Fotos zur Geschichte hier klicken.)
Die Händler heute bieten vor allem Lebensmittel an. Backwaren, Süßigkeiten, Fisch, Wurst- und Fleischwaren, Tee, Obst und Gemüse, Wein und Spirituosen. Dank einiger internationaler Geschäfte gibt es beispielsweise auch Delikatessen aus Italien. Ich hätte alles kosten wollen.
Mir fiel positiv auf, dass es hier bei den Fleischern auch Kutteln, Rinderherzen und Schweineköpfe in den Auslagen gab und nicht nur das „schöne“ Fleisch. Da ich prinzipiell von gut zubereiteten Innereien nicht abgeneigt bin, mich aber beispielsweise an die Zubereitung eines Rinderherzen noch nicht wagte, weil man sie eben nicht an jeder Fleischtheke erhält, werde ich dort wohl noch den einen oder anderen Einkauf wagen. Die bessere Hälfte war sowieso direkt in diverse Rinderstücke verliebt. Hier ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Pfanne oder der Schmortopf heiß gemacht wird.
Die Halle an sich war mir etwas zu eng, aber es ist eben Markt und noch dazu einer in einem Gebäude. Platz zum Tangotanzen wird man dort nie finden. Aber das ist sicher auch der Charme, den das Einkaufen in der Kleinmarkthalle bietet. Man kann schauen, die Händler laden einen zum Probieren ein. Es duftet wunderbar und es ist ein ganz anderes Einkaufen als im Supermarkt um die Ecke. Ich mag Märkte mit eigenem Flair – und das hat die Kleinmarkthalle definitiv.
Kurz zusammengefasst:
Was: Kleinmarkthalle Frankfurt am Main
Wo: Hasengasse 5, 60311 Frankfurt am Main
Wann: Mo-Fr 8.00-18.00 Uhr / Sa 8.00-16.00 Uhr
Die Kleinmarkthalle #1 (Tipp: vor allem die Neuigkeiten beachten, es gibt Führungen in der Halle!)
Die Kleinmarkthalle #2 (umfangreiche Informationen, auch in englischer Sprache)
Ein Gedanke zu „Markt etwas anders“
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