Ringkissen kann ja jeder

Wie ich schon erwähnt habe, ist Pinterest wohl eine der besten Inspirationsquellen aktuell. So suchte ich dort auch nach Möglichkeiten für ein Ringkissen, dass nicht so hochglanzweiß strahlt, wie es leider viele der gängigen Modelle tun. Sein Hemd ist nicht mega weiß, mein Kleid schon gar nicht, da muss es das Kissen für die Ringe auch nicht sein. Und dieses ganze Satin-Perlen-Spitze-und-davon-ganz-viel möchte ich bei unserer Trauung auch nicht. Wir sind beide einfach nicht so bling-bling, wie es die Verkäuferin beim Juwelier so schön auf den Punkt brachte und wie es die ganze Hochzeitsmaschinerie offenbar so gerne sieht.

Beim Stöbern entdeckte ich ganz interessante Alternativen. Zum Beispiel ummantelte jemand eine Herzform mit grober Wolle, nähte einen farblich dazu passenden Faden fest, an dem später die Ringe per Schleife angebunden werden und nähte auch noch die Initialien des Brautpaares auf das Herz.

Auch simple, kleine Kissen aus gröberen Sackleinen haben für Hochzeiten mit ihrem leicht rustikalem Flair definitiv ihren Charme und gefielen mir ganz gut.

Ich blieb jedoch bei der Anleitung für eine Schale hängen. Von meinem Fingerabdruck-Baum-Projekt hatte ich noch einiges an Fimo-Masse übrig. Daher wollte ich zumindest testweise den Versuch starten, ob das wirklich so einfach ist. Versuch macht klug. Oder so.

Für das Bastelprojekt brauchte ich:

  • 300g Fimo
  • Spitze (ich nahm einen Schlüpfer, geht aber auch ein Häkeldeckchen von Oma oder diese Torten-Papier-Zier-Unterleger)
  • Nudelholz
  • Müslischale, Kompottschälchen (hauptsache unterschiedliche Durchmesser)
  • Messer
  • Backpapier, Silikonbackpapier oder einfach eine glatte Unterfläche
  • ggf. Zahnstocher, Schleifenband, Acryllack, Sandpapier/Schleifpapier
  1. Zuerst knetete ich die Fimomasse ordentlich durch. Die dadurch entstandene Kugel setzte ich auf meine Unterlage zum Ausrollen und drückte die Kugel leicht an.
  2. Anschließend rollte ich die Masse mit meinem Nudelholz wie einen Kuchenteig aus, bis er ca.5mm dick war.Fimo ausrollen
  3. Nun legte ich den Teil der Spitze auf, den ich als Muster haben wollte. Mit dem Nudelholz drückte ich den Stoff vorsichtig in die Fimomasse.  Hier die Masse nicht zu oft bzw. zu kräftig weiterausrollen, sonst wird es zu dünn und es besteht die Gefahr, dass es schnell bricht, wenn es alles getrocknet ist.Anschließend zog ich die Spitze ab.Spitze zum Eindrücken in Fimo
  4. Nun nahm ich die größere Müslischale, um sie als Vorlage für den Kreis zu nutzen. Den Rand der Schale nutzte ich somit wie einen Keksausstecher, was aber leider wegen der abgerundeten Kante nicht so perfekt klappte. Mit dem Messer schnitt ich den Kreis anschließend vollständig und sauber aus.
  5. Mit dem Zahnstocher stach ich zwei Löcher an den Rand für das Schleifenband später.
  6. Die kleinere Schale diente zum Formen der Schalenform. Dazu löste ich den Fimo-Kreis von der glatten Unterlage und ließ es vorsichtig in die Schale gleiten. Dort trocknete die Masse gut 24h.20150131_163038
  7. Nachdem die Schale vollständig getrocknet war, schliff ich schärfere Kanten noch vorsichtig mit Sandpapier glatt. Anschließend trug ich in zwei Etappen den Acryllack auf, der in meinem Fall matt ist. Dies ließ ich wieder gut trocknen.
  8. Zum Schluss zog ich dünnes Schleifenband durch die Löcher.

Nachdem wir Montag die Ringe endlich beim Juwelier abholen konnten, lagen Sie bereits Probe, wie man – wenn auch leicht zunächst auch leicht bearbeitet, weil hier auch Gäste* mitlesen, die überrascht werden wollen – im Artikelbild sehen kann. Die Ringe selbst liegen nun ordentlich verpackt bei uns in der Wohnung und warten auf ihren Einsatz ab Juli. Es kann somit losgehen…

Sofern das Schälchen den Tag überlebt, werde ich es sicher im Bad als Schmuckschälchen weiterhin nutzen.

*u.a. Familienmitglieder, die sonst vor Neugier platzen

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