Ey, nächstes Wochenende schon was vor?!

Liebe Leipziger,

Liebe Twitterer, die sich am 23.11. zufällig im schönen Leipzig aufhalten,

ich werde nach einer viel zu langen Ewigkeit die Stadt meines Herzens wieder besuchen – gemeinsam mit der besseren Hälfte. Und ich habe Laune. Das heißt, ich würde gerne ein paar von euch wieder sehen und neuesten Klatsch&Tratsch austauschen und frische Liebesgeschichten hören.

Da vormittags meine Familie beehrt wird und mein Nachmittag bereits einer Person gewidmet wird, hab ich nur noch abends Zeit. Aber der Abend wird jung sein und wir können die Nacht zum Tag machen. Nur nicht zu lang, ich bin nicht mehr die jüngste Tusnelda auf diesem Planeten 😉

Also, hier mein Vorschlag: Wir treffen uns abends – von mir bevorzugt in einem Pub. Trinken, quatschen und machen das, was viele von uns sehr gut können: Den Akku auf wenige Prozent runtertwittern.

Da ich die kommende Woche keine Zeit habe, um irgendwelche Umfragen à la Wer hat Zeit und Lust durchzuführen und Tische zu reservieren, bin ich für Spontaneität. Ich gebe einfach bekannt, wo wir gerade eingekehrt sind. Ihr kommt nach. Ganz einfach, wie ich finde.

Ich würde mich freuen, einige von euch wieder zusehen!

PS: Sascha, du musst 😉 Nur so bekommst du dein Adaptermoped wieder!

LG und bis hoffentlich Samstag – und wenn es nur auf ein Schlückchen ist*

Franzi

*jeder zahlt für sich – wie immer

Du, die Litfaßsäule

Litfaßsäulen sind freistehende Säulen, mit meist doch großem Durchmesser, an denen Plakate oder auch Bekanntmachungen angeheftet wurden. Manche erinnern sich vielleicht noch. Früher gab es mehr Litfaßsäulen in den Städten, um Leute auf Ereignisse hinzuweisen oder gar um Werbung zu verbreiten. Neumodernen Schnickschnack wie dieses Internet gab es damals noch nicht.

Facebook benutzt dich

Was ich eigentlich mitteilen möchte? Ganz ehrlich: Ich will bei Facebook nicht noch mehr Werbung ertragen müssen. Schön, wenn dir das Schuhversandhaus mit den kreischenden Weibern gefällt. Ich schau dort auch regelmäßig nach Schuhen – bin auch nur weiblich… Aber ich möchte nicht ungefragt dafür Werbung machen (müssen), nur weil ich auf „Gefällt mir“ klickte. Du machst das bei Facebook schon! Ich habe da mal einen kleinen, anonymisierten Screenshot vorbereitet:

Facebook gesponsorte Anzeige

Doch du musst Facebook nicht als Litfaßsäule dienen. In den Privatsphäreeinstellungen (Facebookprofil offen, oben rechts, Zahnrädchen) kannst du das ändern. Dann erscheint links eine Menüleiste. Dort findest du Werbeanzeigen und klickst drauf.

Facebook Privatsphäreeinstellungen

Anschließend öffnet sich ein weiteres Menü, in dem du diverse Dinge einstellen kannst. Du klickst einfach auf Bearbeiten. 

Facebook Werbeanzeigen

Zum Schluss musst du nur noch definieren, mit wem deine „sozialen Handlungen“ kombiniert werden sollen. Damit dein Profil nicht als Werbebotschafter genutzt werden kann, musst du hier Niemand aktivieren.

Facebook Werbeanzeigen

 

Natürlich kann jeder jetzt mit Gegenargumenten kommen:

„Waaaah, warum muss ich das machen?!“ Ich zwinge niemanden, das zu machen. Aber ich kenne auch Leute, die nicht wollen, dass sie ungefragt für Dinge werben, aber keinen Plan haben, wie man das bei Facebook abstellen kann. Denn immerhin bietet auch dieses Netzwerk noch ein paar Freiräume zur persönlichen Entfaltung oder – in dem Fall – Wahrung der Privatsphäre (oder wie man das nennen möchte).

„Waaaaaah, nerv nicht rum, du trägs doch auch T-Shirts mit Logos und wirbst damit!“ Erstens trage ich sehr selten Kleidung mit direkten Logos oder Emblemen, was meinen Klamottenkauf häufig nicht einfach gestaltet, aber das ist ein anderes Thema. So trage ich beim Sport Funktionskleidung. Die hat es meist an sich, dass da der Hersteller zu erkennen ist. In dem Fall kaufte ich die Ware aber bewusst. Ich trage quasi gefragt die Werbung spazieren. Bei diesen gesponsorten Werbeanzeigen ist dies nicht bei jedem der Fall.

„Waaaaaaaah, du musst mich doch nicht in deiner Timeline angezeigt sehen, das kannst du doch ändern, dann nervt dich das nicht mehr!“ Korrekt! Kann ich machen. Dann schau mich aber bitte nicht total entnervt an, wenn wir uns mal wieder sehen und ich bei bestimmten Lebensereignissen nachfrage, was es so an Neuigkeiten bei dir im Leben gibt. Kinder, Hochzeit, Trennung, Umzug, Sektenmitgliedschaft – das habe ich alles nicht mitbekommen, weil ich die Mute-Funktion angewandt habe. 

„Waaaaaaaaaaaaaah, wenn dich die Werbung bei Facebook so nervt, dann lösche dich doch!“ Nun ja, das könnte ich tun, nur leider bin auch ich nur ein Herdentier im gewissen Maße und auch beruflich auf Social Media inkl. Facebook angewiesen. Online Werbung ist eine super Sache für Unternehmen. Dennoch ist ehrliche Werbung dann doch besser, als sich einfach mal an den Profilen der User zu vergreifen. Doch da hat jeder seine eigene Meinung.

„Waaaah, du hast mich fett genannt!“ Nein, habe ich nicht. Ich mag Litfaßsäulen eigentlich sehr. Bei meiner Oma um die Ecke steht noch immer eine. Ich kenne sie, seitdem mein Erinnerungsvermögen funktioniert. 

ÖPNV

ÖPNV

Ich habe es nun eine Woche hinter mir – berufsbedingt. ÖPNV mit Fahrzeiten über 30 Minuten. Ganz ehrlich, ich habe die Schnauze voll. Jeden Tag auf’s Neue! Aber von vorn:

Mein Arbeitsweg ist von der Entfernung her ok. Fahrzeit effektiv 40 Min inkl. Parkplatzsuche. Klingt machbar! Ist es auch, wenn man Arbeitszeiten jenseits der ätzenden Rushhour hat. Da beträgt die effektive Fahrzeit auch mal 100 Min und der Bleifuß freut sich, wenn der 2. Gang voll ausgefahren wird. Da ich dann doch eher zum cholerischen Autofahren neige, beschloss ich die Investition von 164 noch zu erwirtschaftenden Euronen und kaufte mir eine Monatskarte.

Da war ich. Die S-Bahn, die U-Bahn, Mainz, Frankfurt. Ganz ehrlich? Warum manche für Zirkus Eintritt bezahlen, wenn er mal in der Stadt ist, weiß ich nicht!

Der ÖPNV ist ein Ort des Schreckens. Dort sitzen neben Menschen, die in Ruhe lesen wollen, Leute mit überdimensionalen Kopfhörern, aus denen es klingt, als würde der Montessori-Kindergarten mit Edelstahlbesteck in Alupfannen rühren. Hier wird die Leberwurststulle verschlungen und das frische Hemd besprenkelt, dort wird die Schminkflinte ordentlich durchgeladen.

Heute Morgen trat mir einer ständig gegen und auf meine Füße. Im Sitzen. Versteht sich. An sich ist das bei meinen kleinen Füßen schon ein Wunder, zu treffen. Meine Frage, ob er dann an der Hauptwache mit mir aussteigt und die Schuhe kurz überpoliert, wurde mit einem verächtlichen ‚Tze‘ beantwortet. Auf der Heimfahrt setzte er sich neben mich – wie der Zufall es wollte. Meine Gegenwart schien ihm Unbehagen zu bescheren und er setzte sich weg. Wir werden keine Freunde.

Letzte Woche wurde ich auch dezent belästigt inkl. anfassen. Hat man auch nicht jeden Tag. Und damit meine ich nicht den Hintern anderer Leute im Gesicht zu haben, weil man sitzen darf und die Bahn voller Menschen ist.

Aber hey, warum sollte es hier im goldenen Westen anders sein? Mir bleibt die Hoffnung, dass ich den Status der Superpraktikantin schnell abgebe, Angestellte in Vollzeit werde und meinen Arbeitsbeginn um zwei Stunden vorziehen kann. Denn dann gehört die Route A66 fast mir!

Bis dahin werden ich die Öffentlichkeit mit Live-Tweets aus der S8 und U2 über aktuelle Begebenheiten informieren. Angedroht! Versprochen!

Falls die Maya recht behalten sollten…

…möchte auch ich natürlich noch ein paar letzte Worte loswerden.

Ich sage Danke an meine Eltern. Danke, dass ihr es so getimed habt, dass ich immerhin ein gutes Vierteljahrhundert am Weltgeschehen der Spezies Homo sapiens teilnehmen durfte. Es war, nun ja, meistens doch sehr unterhaltsam – mehr oder weniger.

Tja, was soll ich sagen. Weltuntergang heißt wohl, dass wir alle sterben werden. Curiosity fand offenbar noch nichts Lebensfreundliches auf dem Mars und allein die Transportzeit dahin…lassen wir das. Wir werden alle sterben. Basta.

Aber nun einmal im Ernst, wie oft wurde der Weltuntergang nun schon vorhergesagt? Papst Silvester sagte ihn für das Jahr 999 n.Chr. voraus. Martin Luther irrte sich auch bei seinen Jahresbestimmungen (1532, 1538, 1541) und von den Milleniumszenarien brauche ich hier gar nicht anfangen, da das quasi erst gestern war.

Generell finde ich das mit der Untergangstheorie nämlich sehr seltsam. Wie soll das denn in einer Welt verschiedener Zeitzonen und unterschiedlicher Kalender funktionieren? Aber gut, wahrscheinlich ist das auch Physik und man muss das wissen (Achtung: Insider.)

Und weil ich davon keine Ahnung habe, mache ich das, was jeder von uns machen sollte: das eigene Leben genießen. Deswegen mache ich es mir jetzt mit lieben Menschen bequem. In diesem Sinne, bis demnächst.

Leben Sie Mainz!

Nun, es ist geschafft, ich wohne offiziell in der Heimat der Mainzelmännchen- mit allem Drum und Dran und Beseitigung aller Hürden.

Die Dame, die mir den schicken Adressaufkleber auf meinem Ausweis befestigte, drückte mir beim Gehen noch eine Mappe in die Hand. Hallo Mainz, nett von dir, dass ich gleich beschenkt werde.

Der Inhalt ist – je nach Betrachtungsweise – mehr oder weniger spektakulär. Ein Couponheftchen (Frauen freuen sich ja angeblich immer über Coupons), diverse Flyer für aktuelle Kulturbeiträge in der Stadt. Verwundert bin ich ehrlich gesagt über die Zugabe eines faltbaren Stadtplans und einer abgespeckten Version der Gelben Seiten. Wahrscheinlich gehöre ich einer Generation an, die Telefonbücher nur noch in dunkler Erinnerung hat und die mehr Geschick beweist, Google Maps zu nutzen, als Papas ADAC-Autoatlas. Und wer weiß, vielleicht lerne ich diese Zugabe noch zu schätzen, wenn der Strom weg ist und ich bei Kerzenschein dringend eine Adresse nachschlagen muss. Man muss ja immer vom Schlimmsten ausgehen.

Inhalt der Mappe

Aber ich will nicht meckern! Bei weitem nicht! Keine Stadt hat mich bisher mit einem Begrüßungsgeschenk willkommen geheißen, von daher sage ich Mainz vielen lieben Dank! Auf gutes Zusammenwohnen, es würde mich freuen! Und wer weiß, vielleicht lebe auch ich bald Mainz

Soap must go on

Tja. So ist das in meinem Leben. Immer was los. Immer irgendwie ein wenig abseits von normal, zumal der Begriff auch noch näher zu definieren wäre.

Wir drei wohnen nun seit September nicht mehr unter einem Dach. Trotzdem bleiben wir euch auch weiterhin mit unseren spannenden Geschichten mitten aus dem wahren Leben treu, denn schließlich ist der latente Hang zur Selbstdarstellung nicht in einer Umzugskiste verloren gegangen. Lars beehrt Berlin und berichtet quasi aus dem Hauptstadtstudio, Sascha bleibt dem liebenswerten Leipzig treu und ich erobere den goldenen Westen. Und wir drei haben nun eine Gemeinsamkeit: jeder von uns ist irgendwie freier.

In diesem Sinne, lasse ich den guten Freddy für uns ein Lied singen. Die folgenden 4:32 Min sind nur für uns, Jungs:

Queen – I Want to Break Free


Quelle: YouTube