Das Positive an einem Balkon ist unter Anderem die Möglichkeit Kräuter und Co. selber zu ziehen. Bei mir vegetiert etwas krause Minze, die ich das zweite mal dieses Jahr ernten konnte.
Zum Tee aufgegossen, mit etwas Zitronensaft und Honig zum süßen, lässt es sich gut genießen.
Was habe ich die aktuelle Jahreszeit als Kassenaushilfe im Baumarkt gehasst. Die ganze Welt kauft Erde und Topfpflanzen und alles für den Garten. Ich hatte nach jeder Schicht Fingernägel, als hätte ich einen Hamster mit eigenen Händen begraben – ohne Handschuhe und Schaufel.
Nun ja. Man wird älter. Wir bezogen jetzt eine Wohnung mit bester Sonnenlage und ja, auch in mir entstand der Wunsch zu buddeln. Da ich keinen Garten habe, muss es sich auf Kräutertöpfe beschränken. Nachdem ich einmal die StefStuff belästigte, was man als Anfänger der Balkonbegrünung eigentlich wissen und beachten muss, ging es vorsichtig los.
Das schwedische Möbelhaus des Vertrauens bot nämlich Gutscheine, mit denen man das 3er Set Kräutersamen namens FRÖER günstiger erhält. Hingefahren, gekauft, gematscht. Das tat ich nun vor einer Woche und es wächst tatsächlich etwas.
FRÖER gab es in zwei Varianten. Einmal mit Melisse, Petersilie und Oregano und einmal mit Basilikum, Thymian und Koriander. Mit etwas mehr Glück als ich hat man dann auch die versprochenen Samentütchen. Ich züchte gerade zweimal Melisse, weil mir die Petersilie fehlt. Aber es gibt schlimmeres.
Im 3er Pack sind drei Pappbecher, drei Samentütchen und drei Erdpellets enthalten – also ideal, um daheim sofort loszuegen.
Ich habe natürlich sorgfältig die Bedienungsanleitung gelesen. Da hieß es, man solle die Erdpellets mit 400ml Wasser verbinden. Nun ja, ich tat das und hatte dann eine wunderbare Dreckbrühe, die ich ersteinmal durch ein Küchensieb gießen musste, um feuchte Erde zu erhalten. 250-300ml reichten bei den weiteren Pellets vollkommen aus, um Erde zu erhalten. Dann habe ich, wie befohlen, den jeweiligen Pappbecher bis ca. 2cm unter dem Rand mit Erde befüllt. Auf die ganz leicht angedrückte Erde die Samen geben.
Ich glaube, das soll mal Koriander werden.
Damit die Kleinen auch ordentlich keimen können, soll man sie dünn mit Erde bedecken. Vorsichtig, am besten mit einer Sprühflasche anfeuchten. Um einen kleinen Gewächshauseffekt zu imitieren, soll man den Becher mit Frischhaltefolie abdecken und Luftlöcher reinpieksen. Ich empfehle, dass man die Folie mit einem Haushaltsgummi festzurrt. Zumindest bei mir hält Frischhaltefolie nämlich nie, wo sie halten soll.
Und ab jetzt heißt es warten – und immer einmal vorsichtig mit einer Sprühflasche für Feuchtigkeit sorgen.
Nach einer Woche sehen meine Töpfchen nun so aus:
Abgesehen von der Melisse, die sich auch im Petersilientöpfchen befindet, scheint alles ganz gut zu wachsen. Auch der Koriander brauchte ein wenig mehr Zeit, aber gut Ding will Weile haben.
Ich lasse sie jetzt noch ein wenig in ihren Papptöpfchen wachsen und dann ziehen sie in größere Töpfe und auch auf den Balkon um. Dort dürfen sie dann und gedeihen, um später unsere Kochkünste unterstützen.