Natürlich war Ludmilla bei unseren Flitterwochen dabei und schaute sich so manche Sehenswürdigkeit auch an.
Schlagwort: Reise
Urlaubserinnerung
Dank meines verlängerten Wochenendes kam ich die letzten Tage dazu, mich endlich um meine liegengebliebenen „Urlaubsreste“ zu kümmern. Primär betraf das die Gestaltung des Fotoalbums rund um den Urlaub. Die Fertigstellung dauert aber noch ein Weilchen, weil ich Bilder nie wahllos in ein Album klebe, sondern Fotoalben bei mir eher einer Art Tagebuch gleichen.
Die Urlaubserinnerung, die schneller zu basteln ging, ist meine Sand-Glas-Flasche. Während im September meine Füße in weichem, warmen Sand spielten, kam mir die Idee, das es eigentlich ganz schön sei, wenn man von jedem Urlaubsland, wo man war (idealerweise am Meer), etwas Sand in ein Gefäß schichtet und sich dann im Laufe der Jahre an den einzelnen Schichten erfreut und auch gerne an den Urlaub erinnert. Selbstverständlich checkt man im Vorfeld, ob die Ausfuhr von Sand rechtlich ok ist – auch wenn es sich hierbei um kleine Mengen handelt.
Wenn alles gut geht, kommt im Juni die nächste Schicht hinzu. Da ist ein verlängertes Wochenende an der Ostsee geplant und ich freue mich bereits sehr. Ich mag das Meer und die Leute, die am Wasser wohnen, sehr.
Und hier das aktuelle Ergebnis:
Ihr findet die Idee auch gut und wollt euch ebenfalls eine sandige Erinnerung basteln? Dann los. Es ist ganz einfach. Besorgt euch einfach eine durchsichtige Glasflasche mit Verschluss. Meine stammt von Butlers und kostete 1,99 Euro. Dann benötigt ihr noch den Sand eures Urlaubsortes. Bastelt euch aus Papier einen Trichter, damit der Sand auch in der Flasche landet und nicht außerhalb. Deckel zu und an den gewünschten Ort stellen. Bis die Flasche voll ist, sollte sie wenn möglich weder umfallen noch geschüttelt werden, sonst vermischen sich die Schichten. Und auch wenn die Tauben bei Aschenputtel eine tolle Auslesearbeit geleistet haben, bei Sand funktioniert das sicher nicht so gut 😉
Reisebericht Dubai
Urlaub. Also so richtig mit Verreisen statt Check-In in heimatliche Gefilde der Muttis. In der Zeit zwischen Buchung und Abreistag las ich natürlich zwei Reiseführer, um vorbereitet zu sein. Land, Leute, Kultur. Die Neugier wuchs. Auch über den Wolken konnte ich es noch nicht fassen. Dubai. Vereinigte Arabische Emirate. Tradition und Moderne an einem Fleck inklusive der fast 100%-igen Garantie, dass es nicht regnen würde. (Es gibt in meiner Familie Personen, die stets unken, ich zöge Regenwetter an.)
Dubai

Dubai ist die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate und liegt am Persischen Golf. Sie ist eine wahre Multi-Kulti-Stadt mit Einwohnern aus allen Teilen der Welt (gefühlt) und ist somit entsprechend vielseitig und farbenfroh. Reiseführer schreiben, dass nur 10% der Einwohner „echte“ Einheimische sind, der Rest seien Eingewanderte und Gastarbeiter. Und ja, man sieht fast nur fremde Nationen- die schwirren aber auch fleißig um ihren Arbeitsplatz – selbst in der Mittagssonne.
Dubai entwickelte sich von einem Örtchen am Wasser, an dem Fischer und Perlentaucher sich ansiedelten, zu einer wahren Metropole. Dank des Ölvorkommens erreichten die Einwohner mit Verbindung zum schwarzen Gold einen Reichtum, der Dubai wohl heute stärker denn je ausmacht. zukünftig soll aber geplant sein, intensiv den Tourismus und Handel zu etablieren und zu stärken. Die Ölreserven und der damit verbundene Reichtum werden nicht ewig anhalten .
Dubai zu beschreiben ist wirklich nicht einfach. Man muss diese Stadt, die gefühlt immer von einem zarten Schleier aus feinem Sand umhüllt wird und dadurch wie eine Fata Morgana erscheint, erlebt haben.
In meinem kleinen Reisebericht kann ich nur versuchen, euch ein Bild von dieser beeindruckenden Stadt zu machen.
Sonntag
Nach einer unruhigen Nacht voller Aufregung starteten wir gegen 7.50 Uhr zum Flughafen. Trotz halbstündiger Verspätung des Abflugs hatten wir einen ruhigen Flug mit einer der wohl besten Airlines. In die bereitliegende Kuscheldecke gehüllt, Kopfhörer auf die Ohren und das Entertainmentprogramm in Dauerschleife vergingen die knapp 6,5 Stunden Flug ruck-zuck. Die Bordverpflegung bestand aus einem Salat mit Thunfisch, der Wahl zwischen Lamm und Hühnchen und einem Dattel-Bananenpudding. Da hier genau zwei Dinge getroffen wurden, die ich nie esse, war ich dankbar, dass es noch ein Brötchen und Cracker gab.
Am Flughafen in Dubai war es für mich unerwartet ruhig. Ich erwartete mehr Hektik, mehr Reisende. Es war aber sehr ruhig. Wir bekamen unser Visa, die VAE nach etwas unhöflich wirkender Aufforderung ein weniger attraktives Foto von uns frisch nach der Landung und dann ging es mit einem Kleinbus ins Hotel. Bereits auf der Fahrt dorthin verschlug es uns beiden den Atem – auch, weil es nach 19 Uhr noch drückend und für uns mittlerweile ungewohnt heiß war. Ein Glück lief die Klimaanlage im Fahrzeug…
Im Hotel erschlug uns alles. Das Gebäude an sich, die Menschen, die Wärme, das Sprachgewirr. Und um dem allem noch die Krönung aufzusetzen: Weihnachtsbäume mit entsprechender Dekoration im Foyer. Während wir eincheckten, klärte sich die Situation aber auf. Es wurde eine Szene gedreht. Wahrscheinlich Bollywood.
Dann ging es ins Zimmer, wir waren wieder sprachlos. Viel Platz, mehr als wir brauchten und eine tolle Aussicht.
Nachdem wir kurz die Klamotten wechselten, besuchten wir das erste Hotelrestaurant. Das Ronda Locatelli bietet eine tolle italienische Küche. Pizza direkt aus dem Steinofen, frische Pasta und Tiramisu zum Niederknien. Für uns gab es eine Pizza mit Schinken und Chili und eine Spinatpizza mit Ricotta. Zum Dessert gab es Schokoküchlein und das besagte Tiramisu. Bereits am ersten Abend waren wir trotz aller Müdigkeit rundherum zufrieden und glücklich und freuten uns um so mehr auf die kommenden Tage und ahnten, dass die Waage den Urlaub nicht so gut finden wird.
Montag
Auch im Urlaub funktionierte mein Biorhythmus perfekt. Die zwei Stunden Zeitverschiebung waren meinem Körper genauso egal wie die Tatsache, dass ich eigentlich Urlaub habe. Pünktlich kurz nach 6:00 schlug ich die Augen auf. Franzi wach! (Insider). Nachdem ich die bessere Hälfte durch meine Unruhe weckte, durfte ich die Vorhänge öffnen. Der Ausblick war fantastisch. Meer, Sonne, ein Hotel wie aus dem Märchen. Es dürfte jeden Tag so sein.

Die erste Aufgabe des Tages war es, Frühstück zu jagen. Dies geschah im Rostang, einer französischen Brasserie. Das Frühstücksbuffet ist wahnsinnig umfangreich: von Weißbrot bis hin zum Vollkornbrot, verschiedene Käsesorten, Wurstplatten, Salatbuffet, Obstsalate und Obstteller, Joghurt und Joghurtmischungen, diverse Müslisorten und Cornflakes sowie getrocknete Früchte, Crepes, Omlettes, Pancakes, Waffeln, English Breakfast und noch viel mehr – alles in allem eine vollkommene Überforderung für mich am frühen Morgen.
Etwas verwirrend ist für alle Hotelgäste mit Halb- und Vollpension die Rechnung. Die 310 Dirham verwirren einen, aber auch das Hotel muss durch irgendein System den Überblick wahren können, wer wo frühstückte. Auf der Zimmerrechnung erschien dieser Betrag nie.
Nach dem Frühstück erkundeten wir das Hotel. Immerhin beheimatet das Atlantis noch ein Aquarium, eine Shopping-Avenue und zwei verschiedene Poolbereiche. 12:15 Uhr erwartete uns dann die Ansprechpartnerin vor Ort. Hier besprachen wir in kleiner Runde mit einer 3er Gruppe junger Herren aus der Schweiz und einem anderen Paar, was für Fragen noch zu klären sind und ob wir gerne Tourangebote vom Veranstalter nutzen wollen. Für uns: Grillabend in der Wüste mit vorheriger Jeep-Fahrt durch die Wüste. Ich muss nicht erwähnen, wer dies wahrnehmen wollte…
Anschließend ging es an den Strand bzw. den Pool. Fix ein Handtuch geschnappt und ab ging es ins lauwarme Nass. Das Baden im Meer ist für mich immer etwas Besonderes. Ich mag den Geruch von Salzwasser und die Wellen. Im seichten Wasser sitzen, nach Muscheln suchen, sich den Pelz verbrennen, weil man die Sonne nicht so merkt – das ist für wahres Urlaubsgefühl seit Kindertagen. Außerdem konnte ich hier im Meer ohne Anstrengung schön relaxt auf dem Rücken treiben und ging nicht unter. Arme hinter dem Kopf verschränkt, einfach treiben lassen. Herrlich! Da scheint es aber eine Gewichtsgrenze zu geben, denn diverse Damen und Herren, die mich nachahmten, gingen unter.
Leider konnte ich nicht weit hinaus schwimmen. Der Hotelstrand des Atlantis liegt zwischen der sogenannten Außensichel der Palme und dem nächsten Palmenblatt. Um hier die Touristen davon abzuhalten, von Blatt zu Blatt zu schwimmen und vielleicht mit einem Boot zusammenzustoßen, ging es nur knapp sechs Meter ins Wasser. Dann kam bereits die abgrenzende Kette mit den Wasserbojen. Aber es war besser als gar nix und ich genoss es in vollen Zügen.
Sowohl am Pool als auch direkt am Strand überraschte uns die freie Verfügbarkeit der Liegen und das fehlende Gedrängel bzw. Reservieren. Aber wahrscheinlich waren wir einfach zu einer Zeit im Hotel, in der es nicht komplett ausgebucht ist. Der Royal Pool ist außerdem schön groß und mindestens fünf Lifeguards „bewachten“ die Gäste. Bei einer Tiefe von vielleicht 1,30m war mir das zunächst unklar. Aber viele Eltern ließen Kinder unbeaufsichtigt im Wasser und auch so mancher Hotelgast trank mehr Cocktails, als er sollte…
Wir zogen glücklich und zufrieden mit uns selbst sowohl im Pool als auch im Meer mit einem tollen Ausblick auf die Skyline Dubais am Fuße der künstlichen Palmeninsel unsere ersten Bahnen.
Abends aßen wir wieder im Rostang. Es gab als Vorspeise eine wunderbare Zwiebelsuppe und eine Leberpastete. Als Hauptgang „Minced Duck“ mit Kartoffelbrei und Boef Stroganoff. Zum Dessert aßen wir Schokopudding und ein Schokoküchlein mit flüssigem Kern. Die gewählten Rotweine dazu waren ebenfalls wunderbar. Anschließend rief das Bett. Wir folgten gehorsam…
Dienstag
Frühstück gab es am Dienstag für uns im Kaleidoscope. Auch hier war das Frühstücksbuffet wahnsinnig umfangreich. Es gab wie im Rostang verschiedene Stationen mit unterschiedlichen Frühstücksmöglichkeiten. Im Kaleidoscope wird dies aber noch um asiatisches und nordafrikanisches Essen ergänzt. Wer China-Bratnudeln bereits am Morgen mag, ist hier bestens aufgehoben. Wir waren nicht all zu sehr begeistert. Was aber primär an der Bahnhofshallenathmosphäre lag und an der Tatsache, dass unsere Getränke bereits weg waren, als wir für einen zweiten Gang zum Buffet gingen. Die Kellner konnten ja nicht ahnen, dass wir unsere vollen Saftgläser und Kaffee- bzw. Teetassen noch austrinken, wenn andere Gäste vieles unangerührt zurücklassen. Prinzipiell waren wir etwas a-typisch beim Frühstück, weil wir die Teller nie überfüllten und mehr als die Hälfte dann nicht aßen. Aber das ist Erziehungssache. Mich persönlich stört dieses verschwenderische Verhalten sehr, aber es scheint für die Mehrheit im Urlaub Gang und Gebe zu sein. Bezahlt ist bezahlt. Urlaub ist Urlaub. Den Sinn hinter solchem Verhalten verstehe ich nicht.
Nach einer kurzen Planung des Tages im Zimmer nutzten wir einen Shuttle-Bus vom Hotel zur Mall of the Emirates. Auf 223.000m² findet man hier mehr als 400 Shops, mehr als 65 Restaurants und Snack-Points, ein Kino mit 40 Leinwänden und angrenzend noch die berühmte Ski-Halle. Wir schauten hier nur kurz, aber was wir sahen, ließ uns auch etwas sprachlos zurück. Zu viele Läden, zu wenig Zeit.

Die Mall of the Emirates ist direkt an eine Metro-Station angeschlossen. Die Züge der Dubai-Metro fahren voll automatisch ohne Fahrer. Auch das Schwarzfahren ist (fast) nicht möglich, da man im Vorfeld am Drehkreuz sein Ticket scannen lassen muss. Wir kauften ein Tagesticket für 14 Dirham pro Nase. Umgerechnet entspricht das knapp drei Euro. Während der Fahrt lief ein Informationsfilm, wie man sich bitte zu benehmen hat. Kaugummi, Essen und Trinken ist zu unterlassen. Außerdem soll man auf angemessene Kleidung achten. Primär ist das eine berechtigte Respekterweisung an die vorherrschende Kultur, aber auch im Interesse der eigenen Gesundheit ein guter Tipp. Die Metro bietet wie die Malls und Hotels starke Klimaanlagen. Gefühlt waren es immer 20 Grad Unterschied und ich war froh, lange Hosen und eine Strickjacke zu tragen.
In Deira, einem Altstadtteil Dubais, befinden sich die traditionellen Souks. In anderen Ländern heißen diese engen Gassen Bazare und jeder, der mal einen besuchte, kennt den ganz eigenen Charme dieser Handelsplätze. Mittlerweile ist es wohl so, dass sich auch die Gastarbeiter hier als Händler verbreiten. Vor allem auf dem Gold Souk bedrängten uns dann doch mehr Händler, die einen indischen bzw. pakistanischen Einschlag hatten. Sie konnten ja nicht ahnen, dass uns Gold so gar nicht interessiert, sondern nur schauende Touristen sind.
Beim Schlendern durch die Gassen hatte ich das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. Das hatte so gar nichts von Dubai an sich. Die Enge und die teilweise heruntergekommenen Gebäude. Balkone, die vollkommen zugehängt mit Wäscheleinen waren. Und trotzdem fand ich es ungemein schön dort. Durch die verschiedenen Bereiche der Souks schlendern. Das Gefühl zu haben, sich in den Gassen zu verlaufen, weil sie alle gleich und doch anders aussehen. Zum Glück fanden wir dann aber doch auch noch einen Händler, der etwas für uns hatte. Gewürze. Das erste Urlaubsmitbringsel für meinen Papa und uns war gekauft. Ob die Chilischoten ihre versprochene Schärfe haben, müssen wir noch testen.
Der Souk spuckte uns direkt am Creek wieder aus. Schnell ein paar Touristenfotos geschossen, weiter ging es.
Wir suchten dann eine Haltestelle von Big Bus Tours und stiegen ein. Hop-On-Hop-Off-Busse sind ideal für Stadtfahrten. Dank mehrsprachiger Channels im Bus und den mitgegebenen Kopfhörern kann man sich übliche Touristeninformationen anhören und sieht dabei die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Für 200 Dirham, also rund 40 Euro war das eines der teureren Vergnügen. Durchaus positiv war die Getränkeversorgung im Bus selbst. Da wir lieber oben an der frischen Luft saßen, meldete der Körper trotz des angenehmen Fahrtwinds doch vermehrt Durst. Sicherlich vertranken wir das Geld nicht komplett, aber das Ticket ist 24 Stunden gültig und wir hätten es am nächsten Tag noch nutzen können. Auch der Eintritt ins Dubai Museum und in das ehemalige Wohnhaus von Scheich Saeed Al Maktoum war mit inbegriffen. Von daher ist der Preis für die Route schon fair.

Wir starteten bei Burjuman und fuhren zunächst bis zur Wafi Mall. Hier schlenderten wir kurz durch leider sehr leere Gänge und aßen eine Kleinigkeit zum Mittag. Anschließend ging die Rundreise richtig los. Entschuldigt hier bitte die kleinen Verwackler. Aus einem fahrenden Bus zu fotografieren, ist für Hobby-Knipser wie uns eine Herausforderung.
19:00 Uhr hatten wir einen Tisch für zwei Personen im Seafire reserviert. Auf das Steak freuten wir uns beide schon den ganzen Tag. Blöd nur, dass der Bus gut 15 Minuten Verspätung hatte und wir erst 18.50 im Hotelzimmer ankamen. Duschen im Schnelldurchgang inkl. Schminkflinte durchladen gepaart mit meiner allerbesten Zicklaune, denn ich hasse es, zu spät zu kommen. Da ist es auch kein Trost für mich, wenn es heißt, der Tisch wird eine Viertelstunde für uns frei gehalten. Aber wir saßen mit nur fünf Minuten Verspätung an unserem Tisch.
Für ihn gab es als Vorspeise geräucherte Entenbrustcarpaccio. Diese wurde unter einer Glashaube mit Rauch direkt am Tisch serviert. Das Stück, dass ich kostete, war geschmacklich ein Traum. Auch das T-Bone-Steak und mein Filet vom American Black Angus Beef enttäuschten uns nicht. Bei der Beilagenauswahl war ich gespannt, was honey-roasted parsnipes seien. Es stellte sich als eine sehr leckere Zubereitungsvariante von Pastinake heraus. Zum Abschluss noch ein Schokoladenmousse und ein Orangen-Soufflé mit Blutorangensorbet und einen Espresso. Wieder abgefüttert, glücklich und zufrieden fielen wir ins Bett.
Mittwoch
Nachdem wir ausschliefen und im Rostang umfangreich frühstückten, schnappten wir uns ein Taxi. Warten muss man hierauf nicht, sie stehen gefühlt überall bereit. Was ich ganz nett finde, sind die Lady-Taxis. Diese haben ein rosa Dach und werden von Frauen für Frauen gefahren. Die 25km vom Hotel zur Dubai Mall sollten 52 Dirham kosten, das sind umgerechnet 10,50 Euro. Der Fahrer schien äußerst gute Laune zu haben und erzählte fröhlich mit uns. Auch wenn die unterschiedlichen Akzente von uns allen beim Gebrauch der englischen Sprache etwas das Verständnis erschwerten, war es doch angenehm, mit „Einheimischen“ zu plaudern. So vergingen die knapp 20 Minuten Fahrt auch wie die Fahrt – ziemlich rasant.
In der Dubai Mall angekommen staunten wir mal wieder wahre Bauklötze. Uns wurde im Vorfeld gesagt, dass sie groß ist. 350.000m² Verkaufsfläche. Gut 1.200 Geschäfte. Und selbstverständlich ist es nicht nur möglich, hier ordentlich Geld zu lassen. Ach, es gibt auch ein Aquarium und eine Kunsteislaufbahn, ein Kino mit 22 Leinwänden und, und, und…Draußen trifft man noch auf einen riesigen Springbrunnen mit Musik und Wasserfontäne. Man gönnt sich ja sonst nix…
Bevor wir aber unsere kleinere Shoppingtour starteten (Endergebnis: Geschenke und Klamotten für die bessere Hälfte sowie Postkarten), wollten wir unsere Buchungsbestätigung für den Burj Khalifa gleich in Tickets umtauschen lassen. Das war eine äußerst kluge Entscheidung. Wir buchten die Fahrt zur Aussichtsplattform bereits in Deutschland über Get Your Guide. Entweder hatten wir an dem Tag neues Informationspersonal oder der Anbieter ist da nicht so bekannt, wie er sich auf seiner Plattform darstellt. Nachdem unseren Ausdruck fünf Leute ansahen, wir gut 30 Minuten warten mussten und am Ende noch eine Passkopie gezogen wurde, erhielten wir unsere Tickets für 18 Uhr. Sowohl uns als auch den Mitarbeitern gefiel diese komische Situation gar nicht. Später war der kurze Ärger aber dank der sagenhaften Aussicht bei Sonnenuntergang komplett vergessen.
Nach einem Abendessen und einer letzten kleinen Shoppingrunde in der Mall fuhren wir heim. Im Zimmer warteten diese zwei niedlichen Zimmergenossen auf uns:
Donnerstag
Same procedere as every morning: Frühstück im Rostang. Danach ging es in die Lost Chambers vom Atlantis. Dank unserer Buchung durften wir dieses Aquarium im Hotel gratis besuchen. Also tauchten wir ein in die versunkene Stadt Atlantis:
Danach zogen wir uns auf unser Zimmer zurück. Während die bessere Hälfte die Augen nur geschlossen hat, um das Frühstück zu verarbeiten, schrieb ich 10 von 11 Postkarten. Leider vergaß ich meinen Adresszettel, sonst hätten noch ein paar mehr Post von uns im Briefkasten.

Dank der Auswahlmöglichkeit zwischen Mittagessen und Abendbrot konnten wir diesmal beim Asiaten im Hotel essen. Das Essen war lecker, wenn auch etwas wenig – selbst für mich. Ich hatte eine Entenbrust mit 3 Karottenschnitzern. Mein Dessert, das Obst und Eis sein sollte, mutete auch etwas seltsam an. Die Eiskugel war in einer Art Fondant gefangen. Beim Öffnen knackte und spritzte es, was mich an eine ambulante OP letztes Jahr erinnerte…
Zurück im Zimmer präparierten wir uns für unsere Wüstentour. Noch zwei andere Paarungen abgeholt und ab ging es. Zunächst mussten wir auf die Autobahn. Tempolimit ist 120km/h. Das wird eigentlich missachtet, es sei denn ein stationärer Blitzer nähert sich, dann bremst man auch mal. Vor der Überfahrt von Straße zu Sand wurde aus den Reifen Luft gelassen – um besser auf Sand und Dünen fahren zu können. Ich mochte das sehr, andere im Wagen hatten dezente Übelkeit und waren für die kurze Fotopause dankbar.
Danach ging es ins Beduinendorf – oder das, was Touristen als solches verkauft wird. Dort durften wir noch fix auf ein Dromedar steigen. Unseres hatte Flatulenzen und vibrierte die ganze Zeit. Muss Ausdruck der Liebe gewesen sein.
Anschließend durften wir uns auf Sitzkissen an niedrigen Tischen niederlassen. Die Zeit des Wartens konnten die Damen sich mit Henna-Bemalungen vertreiben. Auch Shisha-Pfeifen standen zur Verfügung. Wenn ich das Shisha-Rauchen besser vertragen würde, hätte ich hier sicher nicht nein gesagt. Aber so schnüffelte ich etwas am Rauch vom Tisch hinter uns und war glücklich und zufrieden. Wir beschlossen, bis zum Abendbuffet abzuwarten und Tee zu trinken.
Das Buffet bot typische Arabische Küche. Verschiedene kalte Vorspeisen, die auch aus der libanesischen Küche bekannt sind. Frisch gegrillt gab es Lamm, Fisch und Hühnchen. Dazu frisches Fladenbrot. Zum Nachtisch gab es sehr süßes Gebäck und frisches Obst.
Als Showeinlage folgte später ein Derwisch, also ein sich um die eigene Achse drehender Tänzer. Für mich ist es unfassbar, dass der sich gut 10 Minuten um die eigene Achse drehte und anschließend aufhörte und geradeaus gehen konnte. Inwiefern der Beitrag den Besuchern die mystische Bedeutung des Sema-Tanzes erläutern sollte, ist natürlich fraglich. Nach ihm betrat eine propper gebaute Tänzerin das Podest und zeigte einen ansehnlichen Bauchtanz – mit wackelndem Bauch.
Die Rückfahrt erinnerte mich dann wieder an Klassenfahrten von früher. Alle sitzen und plötzlich fällt wem ein, dass man was vergessen habe. In dem Fall ging es um die Kamera einer Mitfahrerin aus Manila. In aller Seelenruhe und ohne wen zu informieren ging sie zurück ins Dorf. Es war mittlerweile stockdunkel und alle Jeeps waren weg. Nach 20 Minuten und einem Lachkrampf meiner Person, weil die bessere Hälfte einen für mich unterhaltsamen Spruch brachte, kam sie zurück. Mit dem Mann von den Dromedaren. Er hatte ihre Kamera. Ein professionelles Nikon-Gerät vermisst man ja natürlich auch erst nach drei Stunden…
Freitag
Letzter Tag und Wehmut machte sich breit. Das letzte Frühstück im Rostang genossen wir wie alle zuvor. Danach schnappten wir uns die Badebekleidung und besuchten den Aquaventure Waterpark. Ich mag Spaßbäder eher weniger, weil ich meistens schnell friere. Hier ist das alles unter freiem Himmel und warm. Dank unserer Hotelbuchung war auch hier der Eintritt frei, nur das Schließfach mussten wir extra mieten, weil wir die Zimmerkarten nicht unbeaufsichtigt liegen lassen wollten. Der Turm des Poseidon ist ein Rutschturm für Adrenalinjunkies. Wir rutschten beide mit Poseidons Rache. Dazu steigt man in eine Kapsel auf eine Art Plattform. Diese wird einem weggezogen und man fällt. Danach gleitet man ohne es zu merken in die Rutsche. Ich brüllte wie am Spieß. Für mich stand danach fest: Nie wieder. (Mein Ärger im Nachhinein wäre aber groß gewesen, wenn ich es nicht ausprobiert hätte.) Gegen 14 Uhr gingen wir zurück ins Zimmer, den Nachmittag ließen wir bei einem Steak-Sandwich am Pool ausklingen.
Das Abendessen im Levantine war unsere letztes Highlight im Atlantis. Libanesische Küche ist nicht nur reichhaltig, sondern auch lecker. Es gab Baba Ghanoush (Auberginen-Sesam-Püree), Fatousch (Salat mit fritiertem Fladenbrot), Hummus (Kichererbsenpüree), Mutabbal (Auberginenmus), Taboulé (Petersilien-Bulgur-Salat) und Labneh (Frischkäse mit Joghurt und Olivenöl). Dazu gab es sehr leckeres und frisches Fladenbrot. Im Hauptgang wurden die Schüsseln um Lamm- und Hühnchen vom Grill ergänzt. Das Dessert war traditionelles süßes Gebäck mit Obst und einer Art Sahne, die mit Honig und gehackten Pistazien serviert wurde. Es war ein wahres Festessen für uns – nur viel zu viel.
Im Zimmer musste wir dann leider schon wieder unser Zeug zusammenpacken. 4:50 Uhr Ortszeit sollte der Wecker klingelt.
Samstag
5:30 sollte der Shuttlebus zum Flughafen fahren. Es wurde 5:40, weil Bummelanten verschliefen. Am Flughafen selbst war diesmal gefühlt die Hölle los. Schnell eingecheckt und gefrühstückt. Wir hatten Hoffnung, den gelobten Duty-Free-Bereich erkunden zu können. Dank der Wartezeiten an Toiletten konnten wir das vergessen. Ich stand nur 25 Minuten an. Die bessere Hälfte kam gleich gar nicht dran. Wir hatten dann noch 10 Minuten zum Stöbern. Das geschah bei den Whiskys. Gekauft wurde nix.
Der Rückflug war wie der Hinflug angenehm umrahmt von einem tollen Service und leckerem Essen. Wir landeten pünktlich in Frankfurt, schnappten uns den Koffer und fuhren heim. Müde. Kaputt. Hungrig. Und vor allem eins: Sehr glücklich.
Schweden, Road Trip nach Norden
Ein echter Urlaub ist erst ein echter Urlaub, wenn man das Land richtig gesehen hat. Am besten geht das mit einem Road Trip.
Das Vehikel dazu hatte der Lars schon in Deutschland vorbestellt und wartete schon sehnsüchtig darauf, mit uns 300+ km nach Norden zu juckeln. Plan war es auf der Strecke so viel mitzunehmen, wie möglich – eine Sightseeingtour, kein Elchtest.
Von Uppsala aus startend ließen wir Gävle rechts liegen und machten einen Zwischenstopp in Söderhamn – Proviant aus der örtlichen Kaufhalle beschaffen. Stromerten dort ein wenig durch die Straßen der durch die Industrie geprägten Stadt, aber fanden nichts weltbewegendes und setzten die Reise nach Norden fort.
Zwischen Hudiksvall und Söderhamn packte uns die Abenteuerlust. Das Navigationsgerät verhieß Wald und Meer recht nahe unserer Position. Also von der Autobahn über gut geräumte Landstraßen ab auf verschneite Forstwege. Während uns das Routing-Gerät mehrere Male durch Schneewände schicken wollte kreiselten wir durch den Wald – natürlich mit der großen Hoffnung einen Elch zu sehen. Diese schienen sich aber eher im Landesinneren zu vergnügen (z.B. in einem der Elchparks bei Sala, westlich von Uppsala). Also ab zur nächsten Station: „La Mer“.
Fjäle (61.506824,17.120519), absolute Ruhe und keine Menschenseele. Eine Ansammlung von Ferienhütten und ein Hafen, unweit von Enånger, einem ehemaligen Fischerdorf das im Mittelalter, unter anderem, Surströmming (fermentierte Hering) produzierte.
Etliches Schneegestapfe in der warmen Frühjahrssonne und hunderte Fotos später machten wir uns weiter auf den Weg gen Norden. Sundsvall war als Ziel dieses Tags mittlerweile auserkoren worden.
Im Gegenzug zu vorherigen Naturidylle wurden wir hier wieder mit Industrie (Aluminium, Papier und Chemie), einheimischen Burger-Schnellrestaurants und ein klein wenig Städte-Sightseeing belohnt. Wir erlaubten es uns kurz durch die Stadt zu kreiseln, bevor wir auch wieder Richtung Uppsala zurück mussten. Das Kleinstmobil wollte wieder zu seiner Vierleihstation.
Bis hier hin war es ein normaler Tagesausflug, aber Herr L.P. aus B. wollte das ganze vermutlich etwas spannender gestalten. Einen echten Road-Trip eben – mit extra Kick und Sahnehäubchen und Kirsche oben drauf. Trotz meiner, in beharrlicher Regelmäßigkeit wiederholten, mahnenden Ratschläge der Tankanzeige ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wurde dies nicht getan. Das Tageslicht schwand und so auch unser Benzinvorrat – wäre es ein Trabant gewesen, hätte es mindestens drei aktivierte Reserve-Hebel gegeben haben müssen, um den Füllstand unseres Vehikels zu beschreiben. Die rot glühenden Augen der wilden, blutrünstigen Elche lugten schon aus jedem Busch und Gestrüpp am Wegesrand – wir waren kurzum so gut wie in der Wildnis verloren.
Mit dem letzten fossilen Brennstoff im Zylinder – es kann auch der letzte Tropfen an der Zündkerze gewesen sein, ich war geistig schon nicht mehr aufnahmefähig, wie auch mit dem Bild eines bestialischen Elches, der das letzte Fleisch von den eigenen Knochen zehrt – erreichten wir eine Tankstelle.
Die letzten 50 Kilometer, mit ausreichend Sprit im Tank, konnte der Herr L. sich was anhören. Bis zum heutigen Tage wurde Herr L. aus B. für sein Verhalten nicht zur Rechenschaft gezogen. Skandal!
tl;dr
Wir hatten in Schweden einen Road Trip, hier die Bilder von einem Zwischenstopp in Fjäle.
Schweden, Uppsala
1632 besuchte König Gustav II. Adolf von Schweden die Sachsen – 381 Jahre später verschlägt es mich, einen Sachsen, nach Schweden. Meine Absichten sind aber weitaus friedlicher als die des Schwedenkönigs.
Zusammen mit Lars ging es im Frühjahr 2013 nach Uppsala. Eine Stadt mit rund 200’000 Einwohnern und zirka 40’000 Studenten rund 70 Kilometer nördlich von Stockholm – für vier Tage gehörten wir dank eines glücklichen Umstandes zu letzteren.
Bei der Planung verließ ich mich ganz auf Lars – natürlich nahm mir dies nicht die Last ab, an allem zu mäkeln und zu meckern 😀
Also ein Abenteuer ohne große Planung mit Besuchen von Museen mit eingebauten Anatomiesälen, schrille Kunstausstellungen mit verstörenden Videomontagen und zweifelhafter Kunst und diverse Nations, die den amerikanischen Studentenverbindungen ähneln. Wir erliefen uns den Westen mit seinem Campus, der Kathedrale & Kirche und dem Studentenwohnheimviertel.
Dank unserer temporären Zugehörigkeit zum Studentenvolk gab es neben verschiedenster einheimischer und ausländischer Burger-Schnellrestaurants auch angenehm bepreistes Essen und Trinken aus den Nations. Natürlich ließen wir uns auch nicht zweimal zum Fika bitten – einer zu jeder Zeit, auch nachts und in den frühen Morgenstunden, abhaltbaren Kaffeepause mit Kuchen. Selbst in einer Kleinstadt wie Uppsala kann sich die Café-Dichte mit der von jedem Hipster-Viertel einer Großstadt messen.
Genug des Textes, hier ein paar visuelle Impressionen.
Doch das war noch nicht alles! Wartet auf meinen Bericht von unserer Ausfahrt und dem Aufenthalt in Stockholm.
Um die Zeit bis dahin zu überbrücken könnt ihr euch noch einen Hit ins Ohr tun, den meine Eltern zur Stadt Uppsala an mich herantrugen.
PS: Danke an unseren freundlichen Austauschstudenten/Fremdenführer/Kumpel von Lars vor Ort!
MeinFernbus – Eine Erfahrung
Letztes Wochenende stand in heimatlichen Gefilden ein außergewöhnliches, familiäres Ereignis an. Da wir zwei Heimreisende beide Frühschicht hatten, wollten wir nur ungern selbst mit unserem Silversurfer danach noch gut vier Stunden selbst auf Deutschlands Autobahnen fahren. Bahntickets sind auf kurzer Frist zu teuer und Mitfahrgelegenheit ist immer so eine Sache mit dem Vertrauen. Dank einer Gesetzesänderung dürfen nun Fernbusse deutsche Autobahnen beehren. Das nutzten wir….
Wieso MeinFernbus?
In den Untiefen des World Wide Webs stießen wir durch Zufall auf das Angebot von MeinFernbus. Angebot angeschaut, festgestellt, dass es für uns ganz günstig ist, weil Frankfurt um die Ecke ist und Leipzig auch ein guter Dreh- und Angelpunkt in unserer Heimat ist. Der Fahrpreis bei rechtzeitiger Voranmeldung von 15 Euro pro Näschen ist natürlich unschlagbar. Das schafft man mit keiner Mitfahrgelegenheit und mit keinem Sparangebot der Bahn, das man Wochen im Voraus kaufen muss.
Wie liefen der Kauf und dann die Fahrt ab?
Tickets haben wir ganz einfach online gebucht und bezahlt. Freitagnachmittag 15 Uhr ab Frankfurt/Main bis Leipzig. E-Mail Bestätigung und Zettel ausgedruckt (den der Fahrer nicht sehen wollte). Kurz vor der Abfahrt hat man sich einfach beim Fahrer mit seinem Namen gemeldet und er hat einen dann – moderne Technik sei Dank – direkt im Smartphone abgehakt. Platz gesucht, los ging es.
Auf der Hinfahrt fuhr uns Herbert. Sein Lieblingswort ist ‚richtich‘. Er fuhr tapfer im Schneeregen los, um dann wenig später im Stau auf der Autobahn zu landen. Mir war eh alles egal, ich hab mir den Rücken verknackst und konnte mich nicht bewegen. Ich wollte nur Ruhe. Die hatte ich, um uns herum schliefen viele. Faszinierend an der Fahrt war eher, dass der erste drei Minuten nach Fahrtantritt auf das Busklo musste – wie zu besten Ausflugzeiten in der Schule. Dank des Staus war ein pünktliches Ankommen in Leipzig natürlich nicht möglich. 19.40 war veranschlagt, 21 Uhr wurde es.
Auf der Rückfahrt am Sonntagnachmittag fuhr uns Michael. Wieder war es ein normaler Reisebus, aber sehr voll. Unter den Studenten muss sich das Topangebot herumgesprochen haben. Abgesehen von Menschen mit Pionierblasen, die regelmäßig schiffen gehen, war auch diese Fahrt auszuhalten. Ankunft in Frankfurt war 20 Minuten vor der eigentlich geplanten Ankunft.
Das angepriesene WLan im Bus ist eher, naja, eine Baustelle, die definitiv behoben werden sollte. Wenn man zu den acht glücklichen Nutzern gehört, die sich rechtzeitig einloggen, hat man mit Ladezeiten zu kämpfen, die jenseits von Gut und Böse gehören. 56k Leitungen waren damals gefühlt schneller.
Dafür ist der „Bordservice“ zu empfehlen. Getränke und Knabberzeug zu wirklich humanen Preisen. Tüte Gummibären von namenhaften Herstellern kostet auch in manchen Spätis oder Tankstellen einen Euro.
Vorteile
- unschlagbare Preise (Tickets und Versorgung an Bord)
- man fährt nicht selbst
- keine Zwischenhalte
- genügend Platz für riesige Reisetaschen dank Stauraum unter dem Bus
- interessantes Verkehrsnetz, das stetig ausgebaut wird
Nachteile
- mit Verspätungen durch Stau/Pannen ist zu rechnen
- die WLan Verbindung ist unterirdisch (sorry Leute, nix für ungut)
- wer +2 reist und gerne nebeneinander sitzen möchte, kann Pech haben, keine Platzreservierung möglich (betrifft auch Leute, denen hinten schlecht wird)
Fazit
Das Angebot von MeinFernbus ist definitiv unschlagbar. Wer es nicht eilig hat und zwingend notwendige Anschlüsse mit kurzen Zeitspannen zwischen der geplanten Busankunft und der nächsten Weiterfahrt plant, ist ganz gut mit der Art zu reisen bedient. Ich für meinen Teil fand die Strecke Frankfurt/Mainz – Leipzig wirklich ok, auch mit kaputtem Rücken.
Wer ein bisschen Hirn hat und die Denkfunktion auch nutzt, dem ist auch klar, dass es Wochentage und auch Situationen gibt, die eine Verzögerung generell mitbringen. Freitag bricht auf den Autobahnen generell die Hölle los, Stau gibt es um und in Frankfurt daher regelmäßig. Das sollte man mit einplanen!
Und Ihr?
Seid ihr auch schon mit MeinFernbus gefahren? Was waren eure Erfahrungen? Habt ihr Tipps für Langstrecken, damit es nicht langweilig wird?
UPDATE 2014
Ende Januar 2014 fuhren wir erneut die Strecke Frankfurt –> Leipzig und zurück. Sowohl auf der Hinfahrt als auch auf der Rückfahrt fuhren wir mit einer Luxus-Bus-Variante. Das umfasste nun ein Entertainmentprogramm mit Bildschirm im Vordersitz und einem Panoramadach, durch das man den Himmel sehen kann (wozu auch immer das hilfreich sein mag…). Der Sitzkomfort war wieder ok. Die Sache mit dem Wlan gab ich erneut auf, auch wenn ich diesmal nur mein Handy verbinden wollte.
Vollkommen neu war die Pflichtpause von 45 Minuten. Das muss man wohl mittlerweile immer einrechnen, denn die Fahrer sollen ihre Lenkzeiten auch nicht überschreiten. Dank der Witterung war man irgendwie gezwungen, sich einen Kaffee oder etwas anderes an der Raststätte zu kaufen, weil man ansonsten wie bestellt und nicht abgeholt in der Gegend stand. Aber offenbar ist die Pause für so manchen immer noch zu kurz, denn auf dem Rückweg verpeilte eine junge Dame, dass der Bus dort nicht den ganzen Tag pausiert. Trotz einer zusätzlichen Sicherheitswartezeit des Busfahrers erhielt er kurze Zeit später einen Anruf, dass man sie vergessen habe. Nach einigem Hin- und Her konnte sie dann wieder zusteigen – natürlich unzufrieden und sich keinerlei Schuld bewusst. Daher hier mein Tipp: Fällt euch auf, dass nach der Pause der oder die neben/vor euch fehlt, meldet es.
Ich selbst bevorzuge nach der zweiten Runde mit MeinFernbus die Fahrt mit dem eigenen Auto, weil man schneller ist. Aber der Fahrtpreis ist mit dem Fernbus natürlich unschlagbar. Daher bleibe ich dabei: Wer Zeit hat und nicht unter zwingenden Termindruck im Zielort noch Anschlüsse bekommen muss, der ist mit MeinFernbus gut beraten.