Vor gut zwei Jahren fuhr ich das erste Mal mit MeinFernbus. Viel hat sich seitdem getan – auch auf dem Fernbusmarkt.
Damals schossen sie wie Pilze aus dem Boden. Die ersten meldeten bereits den Rückzug an. Trotzdem sieht man immer mal noch neue Anbieter, aber auch ohne Zahlen als Fakten zu recherchieren, ist MeinFernbus der wohl am häufigsten genutzte Fernbus Deutschlands. Durch den Zusammenschluss mit FlixBus und kontinuierlichem Streckenausbau sind mittlerweile über 80 Linien und gut 200 Haltstellen zu verbuchen. Selbst europäische Städte wie Amsterdam, Brüssel, Paris oder gar Zagreb und Budapest sind heute über mein Fernbus zu erreichen. Das Prinzip Fernbus scheint somit zu funktionieren.
Dank des Bahnstreiks benötigte ich am vergangenen Wochenende auch mal wieder den Fernbus als Alternative zur Bahn, da ich auch nicht auf unseren PKW zurückgreifen konnte. Lust auf Bus habe ich persönlich generell nie. Wenn man selbst fährt, hat man was zu tun. Oder kann zumindest als Beifahrer irgendwie die Zeit verfliegen lassen. Im Bus langweile ich mich stets zu Tode, auch wenn ich die Zeit für eigentlich gern gepflegte Hobbys nutzen kann. Wahrscheinlich liegrt es auch daran, dass die hessische Autobahn freitags immer zum Kotzen ist – aber mit einem PKW kommt man dann irgendwie doch schneller voran – und ist auch nicht an die gesetzliche Pause für den Fahrer gebunden. Jammern nützte nix, ich wollte zu einem mir sehr wichtigen Termin nicht fehlen. Da führte an das verlässliche Fahren von MeinFernbus nichts vorbei.
Prinzipiell hat sich bei MeinFernbus auch nichts verändert. Während ich mich erinnere, dass die allererste Tour von Frankfurt nach Leipzig ohne Pause ging, findet heute auf der Strecke immer eine Pause statt. Der Busfahrer muss nun einmal nach gesetzlichen Regelungen genau diese Pausen einlegen. Auch wenn mich die 30-45 Min Zwangspause wirklich nervten, so ist es doch wichtig und auch gut, immerhin hängt auch von der Konzentration und Leistungsfähigkeit des Fahrers die gute und vor allem sichere Fahrt ab – und ich lebe dann doch lieber.
Die Busse sind modern und sauber. Eine Sitzplatzwahl erfolgt nach dem Modus „wer zuerst kommt, wählt zuerst“, also ganz wie in alten Klassenfahrttagen. Das WLAN ist noch immer unterirdisch schlecht, aber die Steckdosen liefern zumindest Strom für Tablets & Co. Wer dringend eine Steckdose braucht, sollte im Bus an den Fensterscheiben nach den Hinweisstickern suchen. Die Steckdosen befinden sich in den Sitzreihen unter den Sitzen zwischen den zwei Plätzen. Am Snackangebot (Getränke, Knabberzeug) änderte sich nichts. Doch auch heute noch halte ich nix davon, den Fahrer mit meinem 50er abzulenken, weil ich Bock auf Gummibären für einen Euro habe.
Generell bin ich mit meiner Notlösung wirklich zufrieden gewesen, auch wenn es nie etwas aus den angekündigten fünf Stunden Fahrtdauer wurde. Für Staus, Stockungen und Sperrungen kann der Fahrer nichts. Der Preis ist bis heute unschlagbar – auch für Leute, die kurzfristig reisen wollen. Wo ich bei MeinFernbus aber wirklich Handlungsbedarf sehe, ist die Situation an den Abfahrpunkten. Freitag gegen 15 Uhr fahren in Frankfurt zahlreiche Busse ab. Die Platzkapazitäten reichen einfach nicht mehr aus, um die Busse systematisch bzw. übersichtlich zu platzieren. Der ungeübte Fernbusgast gerät hier sicher leicht in Panik. Das Personal vor Ort wirkte auch einfach nur genervt von allem und jedem. Anfragen von eben diesen ungeübten Fahrgästen wurden auch mal barsch abgewürgt mit „ja, der kommt doch noch, meine Güte, der fährt eh erst in 5 Minuten ab – laut Plan.“ Das wirft dann doch ein schlechtes Bild auf die anstehende Reise und hat auch sicher schon so manche Beschwerde nach sich gezogen. Klar, hört der Mitarbeiter diese Frage am Tag hundertmal, mal mehr und mal weniger freundlich. Aber die Abfahrtsituation ist bei den Stoßzeiten einfach unübersichtlich und ich kann die Angst verstehen, dass der Bus ggf. auch ohne gebuchte Fahrgäste seine Tour starten könnte. Ich ging Seig C auch drei Mal ab, um sicher zu gehen, dass da noch nicht mein Bus steht.
Vielleicht können die Städte hier gemeinsam mit MeinFernbus eine vernünftige Lösung in den kommenden Jahren finden, um hier für alle Beteiligten zufrieden zu stellen. Mal sehen.
Für mich war dies wahrscheinlich vorerst das letzte Mal, dass ich von Frankfurt nach Leipzig und zurück tourte. Wer weiß, welche Strecken die Zukunft bringt.
Urlaub. Also so richtig mit Verreisen statt Check-In in heimatliche Gefilde der Muttis. In der Zeit zwischen Buchung und Abreistag las ich natürlich zwei Reiseführer, um vorbereitet zu sein. Land, Leute, Kultur. Die Neugier wuchs. Auch über den Wolken konnte ich es noch nicht fassen. Dubai. Vereinigte Arabische Emirate. Tradition und Moderne an einem Fleck inklusive der fast 100%-igen Garantie, dass es nicht regnen würde. (Es gibt in meiner Familie Personen, die stets unken, ich zöge Regenwetter an.)
Dubai
Arabischer Schriftzug des Stadtnamens
Dubai ist die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate und liegt am Persischen Golf. Sie ist eine wahre Multi-Kulti-Stadt mit Einwohnern aus allen Teilen der Welt (gefühlt) und ist somit entsprechend vielseitig und farbenfroh. Reiseführer schreiben, dass nur 10% der Einwohner „echte“ Einheimische sind, der Rest seien Eingewanderte und Gastarbeiter. Und ja, man sieht fast nur fremde Nationen- die schwirren aber auch fleißig um ihren Arbeitsplatz – selbst in der Mittagssonne.
Dubai entwickelte sich von einem Örtchen am Wasser, an dem Fischer und Perlentaucher sich ansiedelten, zu einer wahren Metropole. Dank des Ölvorkommens erreichten die Einwohner mit Verbindung zum schwarzen Gold einen Reichtum, der Dubai wohl heute stärker denn je ausmacht. zukünftig soll aber geplant sein, intensiv den Tourismus und Handel zu etablieren und zu stärken. Die Ölreserven und der damit verbundene Reichtum werden nicht ewig anhalten .
Dubai zu beschreiben ist wirklich nicht einfach. Man muss diese Stadt, die gefühlt immer von einem zarten Schleier aus feinem Sand umhüllt wird und dadurch wie eine Fata Morgana erscheint, erlebt haben.
In meinem kleinen Reisebericht kann ich nur versuchen, euch ein Bild von dieser beeindruckenden Stadt zu machen.
Sonntag
Nach einer unruhigen Nacht voller Aufregung starteten wir gegen 7.50 Uhr zum Flughafen. Trotz halbstündiger Verspätung des Abflugs hatten wir einen ruhigen Flug mit einer der wohl besten Airlines. In die bereitliegende Kuscheldecke gehüllt, Kopfhörer auf die Ohren und das Entertainmentprogramm in Dauerschleife vergingen die knapp 6,5 Stunden Flug ruck-zuck. Die Bordverpflegung bestand aus einem Salat mit Thunfisch, der Wahl zwischen Lamm und Hühnchen und einem Dattel-Bananenpudding. Da hier genau zwei Dinge getroffen wurden, die ich nie esse, war ich dankbar, dass es noch ein Brötchen und Cracker gab.
Am Flughafen in Dubai war es für mich unerwartet ruhig. Ich erwartete mehr Hektik, mehr Reisende. Es war aber sehr ruhig. Wir bekamen unser Visa, die VAE nach etwas unhöflich wirkender Aufforderung ein weniger attraktives Foto von uns frisch nach der Landung und dann ging es mit einem Kleinbus ins Hotel. Bereits auf der Fahrt dorthin verschlug es uns beiden den Atem – auch, weil es nach 19 Uhr noch drückend und für uns mittlerweile ungewohnt heiß war. Ein Glück lief die Klimaanlage im Fahrzeug…
Im Hotel erschlug uns alles. Das Gebäude an sich, die Menschen, die Wärme, das Sprachgewirr. Und um dem allem noch die Krönung aufzusetzen: Weihnachtsbäume mit entsprechender Dekoration im Foyer. Während wir eincheckten, klärte sich die Situation aber auf. Es wurde eine Szene gedreht. Wahrscheinlich Bollywood.
Dann ging es ins Zimmer, wir waren wieder sprachlos. Viel Platz, mehr als wir brauchten und eine tolle Aussicht.
Der Blick aus dem Zimmer am Abend.
Über der Badewanne hat man einen ungetrübten Blick auf das Meer, der Waschtisch war riesig und die Regenwalddusche ist auch ein Traum gewesen.
Nachdem wir kurz die Klamotten wechselten, besuchten wir das erste Hotelrestaurant. Das Ronda Locatelli bietet eine tolle italienische Küche. Pizza direkt aus dem Steinofen, frische Pasta und Tiramisu zum Niederknien. Für uns gab es eine Pizza mit Schinken und Chili und eine Spinatpizza mit Ricotta. Zum Dessert gab es Schokoküchlein und das besagte Tiramisu. Bereits am ersten Abend waren wir trotz aller Müdigkeit rundherum zufrieden und glücklich und freuten uns um so mehr auf die kommenden Tage und ahnten, dass die Waage den Urlaub nicht so gut finden wird.
Montag
Auch im Urlaub funktionierte mein Biorhythmus perfekt. Die zwei Stunden Zeitverschiebung waren meinem Körper genauso egal wie die Tatsache, dass ich eigentlich Urlaub habe. Pünktlich kurz nach 6:00 schlug ich die Augen auf. Franzi wach! (Insider). Nachdem ich die bessere Hälfte durch meine Unruhe weckte, durfte ich die Vorhänge öffnen. Der Ausblick war fantastisch. Meer, Sonne, ein Hotel wie aus dem Märchen. Es dürfte jeden Tag so sein.
Der Ausblick am Morgen. Wenn jeder Tag so starten könnte…
Die erste Aufgabe des Tages war es, Frühstück zu jagen. Dies geschah im Rostang, einer französischen Brasserie. Das Frühstücksbuffet ist wahnsinnig umfangreich: von Weißbrot bis hin zum Vollkornbrot, verschiedene Käsesorten, Wurstplatten, Salatbuffet, Obstsalate und Obstteller, Joghurt und Joghurtmischungen, diverse Müslisorten und Cornflakes sowie getrocknete Früchte, Crepes, Omlettes, Pancakes, Waffeln, English Breakfast und noch viel mehr – alles in allem eine vollkommene Überforderung für mich am frühen Morgen.
Etwas verwirrend ist für alle Hotelgäste mit Halb- und Vollpension die Rechnung. Die 310 Dirham verwirren einen, aber auch das Hotel muss durch irgendein System den Überblick wahren können, wer wo frühstückte. Auf der Zimmerrechnung erschien dieser Betrag nie.
Nach dem Frühstück erkundeten wir das Hotel. Immerhin beheimatet das Atlantis noch ein Aquarium, eine Shopping-Avenue und zwei verschiedene Poolbereiche. 12:15 Uhr erwartete uns dann die Ansprechpartnerin vor Ort. Hier besprachen wir in kleiner Runde mit einer 3er Gruppe junger Herren aus der Schweiz und einem anderen Paar, was für Fragen noch zu klären sind und ob wir gerne Tourangebote vom Veranstalter nutzen wollen. Für uns: Grillabend in der Wüste mit vorheriger Jeep-Fahrt durch die Wüste. Ich muss nicht erwähnen, wer dies wahrnehmen wollte…
Diese Wanddeko findet man im West-Tower in einem Foyer. Das Thema ‚Atlantis‘ und all seine Bewohner findet man im gesamten Hotel.
Kunst im Foyer. Hier bin ich ehrlich: Ich finde es furchtbar. Es ist einfach zu bunt und sieht von weiten aus wie billige Plastik. Dabei ist jedes einzelne Teil mundgeblasen aus Glas.
Aus der Perspektive hat man hinter sich das riesige Schaufenster zum Aquarium. Der Gang geradezu führt zur Hauptlobby und dem Glaskunstwerk.
Das Aquarium strahlt die Hotelgäste im Ostturm an. Die Rochen grinsten einen gefühlt immer an.
Im Westturm fanden wir dieses Modell vom Hotel. Auf mindestens der gleichen Fläche schließt sich rechts noch der Wasserpark an.
Die Treppen wurden großzügig gebaut – wie alles in dem Hotel.
Anschließend ging es an den Strand bzw. den Pool. Fix ein Handtuch geschnappt und ab ging es ins lauwarme Nass. Das Baden im Meer ist für mich immer etwas Besonderes. Ich mag den Geruch von Salzwasser und die Wellen. Im seichten Wasser sitzen, nach Muscheln suchen, sich den Pelz verbrennen, weil man die Sonne nicht so merkt – das ist für wahres Urlaubsgefühl seit Kindertagen. Außerdem konnte ich hier im Meer ohne Anstrengung schön relaxt auf dem Rücken treiben und ging nicht unter. Arme hinter dem Kopf verschränkt, einfach treiben lassen. Herrlich! Da scheint es aber eine Gewichtsgrenze zu geben, denn diverse Damen und Herren, die mich nachahmten, gingen unter.
Leider konnte ich nicht weit hinaus schwimmen. Der Hotelstrand des Atlantis liegt zwischen der sogenannten Außensichel der Palme und dem nächsten Palmenblatt. Um hier die Touristen davon abzuhalten, von Blatt zu Blatt zu schwimmen und vielleicht mit einem Boot zusammenzustoßen, ging es nur knapp sechs Meter ins Wasser. Dann kam bereits die abgrenzende Kette mit den Wasserbojen. Aber es war besser als gar nix und ich genoss es in vollen Zügen.
Sowohl am Pool als auch direkt am Strand überraschte uns die freie Verfügbarkeit der Liegen und das fehlende Gedrängel bzw. Reservieren. Aber wahrscheinlich waren wir einfach zu einer Zeit im Hotel, in der es nicht komplett ausgebucht ist. Der Royal Pool ist außerdem schön groß und mindestens fünf Lifeguards „bewachten“ die Gäste. Bei einer Tiefe von vielleicht 1,30m war mir das zunächst unklar. Aber viele Eltern ließen Kinder unbeaufsichtigt im Wasser und auch so mancher Hotelgast trank mehr Cocktails, als er sollte…
Wir zogen glücklich und zufrieden mit uns selbst sowohl im Pool als auch im Meer mit einem tollen Ausblick auf die Skyline Dubais am Fuße der künstlichen Palmeninsel unsere ersten Bahnen.
Der Pool war riesig auch auch tagsüber nie überfüllt. Schwimmen war gut möglich – wenn einen die geringe Wassertiefe nicht störte.
Abends war der Strand so gut wie leer, aber da lockten auch die Leckereien der Restaurants im Hotel.
Abends aßen wir wieder im Rostang. Es gab als Vorspeise eine wunderbare Zwiebelsuppe und eine Leberpastete. Als Hauptgang „Minced Duck“ mit Kartoffelbrei und Boef Stroganoff. Zum Dessert aßen wir Schokopudding und ein Schokoküchlein mit flüssigem Kern. Die gewählten Rotweine dazu waren ebenfalls wunderbar. Anschließend rief das Bett. Wir folgten gehorsam…
Dienstag
Frühstück gab es am Dienstag für uns im Kaleidoscope. Auch hier war das Frühstücksbuffet wahnsinnig umfangreich. Es gab wie im Rostang verschiedene Stationen mit unterschiedlichen Frühstücksmöglichkeiten. Im Kaleidoscope wird dies aber noch um asiatisches und nordafrikanisches Essen ergänzt. Wer China-Bratnudeln bereits am Morgen mag, ist hier bestens aufgehoben. Wir waren nicht all zu sehr begeistert. Was aber primär an der Bahnhofshallenathmosphäre lag und an der Tatsache, dass unsere Getränke bereits weg waren, als wir für einen zweiten Gang zum Buffet gingen. Die Kellner konnten ja nicht ahnen, dass wir unsere vollen Saftgläser und Kaffee- bzw. Teetassen noch austrinken, wenn andere Gäste vieles unangerührt zurücklassen. Prinzipiell waren wir etwas a-typisch beim Frühstück, weil wir die Teller nie überfüllten und mehr als die Hälfte dann nicht aßen. Aber das ist Erziehungssache. Mich persönlich stört dieses verschwenderische Verhalten sehr, aber es scheint für die Mehrheit im Urlaub Gang und Gebe zu sein. Bezahlt ist bezahlt. Urlaub ist Urlaub. Den Sinn hinter solchem Verhalten verstehe ich nicht.
Nach einer kurzen Planung des Tages im Zimmer nutzten wir einen Shuttle-Bus vom Hotel zur Mall of the Emirates. Auf 223.000m² findet man hier mehr als 400 Shops, mehr als 65 Restaurants und Snack-Points, ein Kino mit 40 Leinwänden und angrenzend noch die berühmte Ski-Halle. Wir schauten hier nur kurz, aber was wir sahen, ließ uns auch etwas sprachlos zurück. Zu viele Läden, zu wenig Zeit.
Ein Bereich in der Mall of the Emirates. Für Shopping-Fans ist Dubai ein ideales Plfaster für wahre Kaufräusche.
Die Mall of the Emirates ist direkt an eine Metro-Station angeschlossen. Die Züge der Dubai-Metro fahren voll automatisch ohne Fahrer. Auch das Schwarzfahren ist (fast) nicht möglich, da man im Vorfeld am Drehkreuz sein Ticket scannen lassen muss. Wir kauften ein Tagesticket für 14 Dirham pro Nase. Umgerechnet entspricht das knapp drei Euro. Während der Fahrt lief ein Informationsfilm, wie man sich bitte zu benehmen hat. Kaugummi, Essen und Trinken ist zu unterlassen. Außerdem soll man auf angemessene Kleidung achten. Primär ist das eine berechtigte Respekterweisung an die vorherrschende Kultur, aber auch im Interesse der eigenen Gesundheit ein guter Tipp. Die Metro bietet wie die Malls und Hotels starke Klimaanlagen. Gefühlt waren es immer 20 Grad Unterschied und ich war froh, lange Hosen und eine Strickjacke zu tragen.
Dank der durchgehenden Verglasung ist es wohl relativ unwahrscheinlich, dass es hier zu häufigen Personenunfällen kommt. (Station Al Ras)
Während des Wartens auf den Zug muss man nicht auf die Glasscheiben starren, sondern kann ganz entspannt sitzen und Bilder aus Dubai ansehen.
In Deira, einem Altstadtteil Dubais, befinden sich die traditionellen Souks. In anderen Ländern heißen diese engen Gassen Bazare und jeder, der mal einen besuchte, kennt den ganz eigenen Charme dieser Handelsplätze. Mittlerweile ist es wohl so, dass sich auch die Gastarbeiter hier als Händler verbreiten. Vor allem auf dem Gold Souk bedrängten uns dann doch mehr Händler, die einen indischen bzw. pakistanischen Einschlag hatten. Sie konnten ja nicht ahnen, dass uns Gold so gar nicht interessiert, sondern nur schauende Touristen sind.
Beim Schlendern durch die Gassen hatte ich das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. Das hatte so gar nichts von Dubai an sich. Die Enge und die teilweise heruntergekommenen Gebäude. Balkone, die vollkommen zugehängt mit Wäscheleinen waren. Und trotzdem fand ich es ungemein schön dort. Durch die verschiedenen Bereiche der Souks schlendern. Das Gefühl zu haben, sich in den Gassen zu verlaufen, weil sie alle gleich und doch anders aussehen. Zum Glück fanden wir dann aber doch auch noch einen Händler, der etwas für uns hatte. Gewürze. Das erste Urlaubsmitbringsel für meinen Papa und uns war gekauft. Ob die Chilischoten ihre versprochene Schärfe haben, müssen wir noch testen.
Der Souk spuckte uns direkt am Creek wieder aus. Schnell ein paar Touristenfotos geschossen, weiter ging es.
Wer Goldschmuck mag, ist hier schon einmal richtig.
Der Blick auf die Altstadt bzw. die sich darin befindenden Souks.
Wohnidylle sieht anders aus, aber nicht jeder kann sich Einzelapartments ab 90.000 Dirham Miete leisten.
Typische Dau (Schiffe zum Warentransport). Kaum zu glauben, dass die Kähne sogar bis Südindien fahren.
Wir suchten dann eine Haltestelle von Big Bus Tours und stiegen ein. Hop-On-Hop-Off-Busse sind ideal für Stadtfahrten. Dank mehrsprachiger Channels im Bus und den mitgegebenen Kopfhörern kann man sich übliche Touristeninformationen anhören und sieht dabei die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Für 200 Dirham, also rund 40 Euro war das eines der teureren Vergnügen. Durchaus positiv war die Getränkeversorgung im Bus selbst. Da wir lieber oben an der frischen Luft saßen, meldete der Körper trotz des angenehmen Fahrtwinds doch vermehrt Durst. Sicherlich vertranken wir das Geld nicht komplett, aber das Ticket ist 24 Stunden gültig und wir hätten es am nächsten Tag noch nutzen können. Auch der Eintritt ins Dubai Museum und in das ehemalige Wohnhaus von Scheich Saeed Al Maktoum war mit inbegriffen. Von daher ist der Preis für die Route schon fair.
Die Mall ist in Form eines Bogens gebaut. Wenn man sie von außen sieht, kann einem der Gedanke kommen, man sei in Ägypten. Leider wirkte die Mall von innen sehr verlassen, weil nicht viele Menschen dort einkaufen, obwohl es zahlreiche Geschäfte gab.
Wir starteten bei Burjuman und fuhren zunächst bis zur Wafi Mall. Hier schlenderten wir kurz durch leider sehr leere Gänge und aßen eine Kleinigkeit zum Mittag. Anschließend ging die Rundreise richtig los. Entschuldigt hier bitte die kleinen Verwackler. Aus einem fahrenden Bus zu fotografieren, ist für Hobby-Knipser wie uns eine Herausforderung.
In Dubai wird eigentlich gefühlt nur gebaut…
…aber wir entdeckten auch ein Haus, das abgerissen wird. Wahrscheinlich um einen neuen Wolkenkratzer zu bauen.
Dubai ist für eine Wüstenstadt sehr grün. Kein Wunder: 1 Million Liter Wasser verbraucht Dubai am Tag. 70% werden davon aus dem Meer gewonnen und aufbereitet.
Der „Golfball“ liegt auf dem Etisalat Tower und soll die globalen Kommunikations-Möglichkeiten durch Etisalat darstellen. Kunst 😉
Diese Dau ist ein klassisches Holzschiff, wie es die Fischer und Perlentaucher damals auf dem Creek und im Persischen Golf wohl nutzten. Es steht neben dem Dubai Museum.
Vollgeparkter, aber unverbauter Blick auf den Creek.
Angeblich stehen vor solchen Schiffen auch immer technische Geräte. Bei 6 Regentagen im Jahr kann man die auch mal so ungeschützt stehen lassen.
Leider fuhr unser Bus in einem ungünstigen Winkel an der Flagge der VAE vorbei. Der rote, vertikale Balken steht für die historische rote Flagge der Emirate. Der obere grüne Balken bedeutet Fruchtbarkeit, der weiße darunter Neutralität. Der schwarzen Balken unten symbolisiert das „schwarze gold“, also das Öl, was als Quelle des Reichtums gilt.
Die Jumeirah Moschee ist wohl die größte und schönste Moscheen. Schön ist sie, aber auch die vielen kleinen Moscheen müssen sich beim besten Willen nicht verstecken. Aufgepasst: Die Jumeirah Moschee dürfen auch Nicht-Gläubige teilweise betreten.
Auch in Dubai gibt es Wolken. Im Vordergrund sind Einfamilienhäuser zu sehen.
Das bisher teuerste Hotel der Stadt. Helikopter können auf dem Dach landen, von dem angeblich Tiger Woods schon Golfbälle schlug. Das kleinste Zimmer hat über 100m². Hallo Luxus!
Im Sonnenuntergang wirken die Strände und ihre Besuche
Am Fuße der Jumeirah-Palme stehen einige Wohnapartmenthäuser. Laut ausliegender Zeitung kostet ein einfaches 1-Zimmer-Apartment ab 90.000 Dirham zur Miete. Das sind rund 18.000 Euro. Die Monatsmiete liegt somit bei 1.500 Euro. Also herrschen in München und Hamburg fast Verhältnisse wie in Dubai 😉
19:00 Uhr hatten wir einen Tisch für zwei Personen im Seafire reserviert. Auf das Steak freuten wir uns beide schon den ganzen Tag. Blöd nur, dass der Bus gut 15 Minuten Verspätung hatte und wir erst 18.50 im Hotelzimmer ankamen. Duschen im Schnelldurchgang inkl. Schminkflinte durchladen gepaart mit meiner allerbesten Zicklaune, denn ich hasse es, zu spät zu kommen. Da ist es auch kein Trost für mich, wenn es heißt, der Tisch wird eine Viertelstunde für uns frei gehalten. Aber wir saßen mit nur fünf Minuten Verspätung an unserem Tisch.
Für ihn gab es als Vorspeise geräucherte Entenbrustcarpaccio. Diese wurde unter einer Glashaube mit Rauch direkt am Tisch serviert. Das Stück, dass ich kostete, war geschmacklich ein Traum. Auch das T-Bone-Steak und mein Filet vom American Black Angus Beef enttäuschten uns nicht. Bei der Beilagenauswahl war ich gespannt, was honey-roasted parsnipes seien. Es stellte sich als eine sehr leckere Zubereitungsvariante von Pastinake heraus. Zum Abschluss noch ein Schokoladenmousse und ein Orangen-Soufflé mit Blutorangensorbet und einen Espresso. Wieder abgefüttert, glücklich und zufrieden fielen wir ins Bett.
Mittwoch
Nachdem wir ausschliefen und im Rostang umfangreich frühstückten, schnappten wir uns ein Taxi. Warten muss man hierauf nicht, sie stehen gefühlt überall bereit. Was ich ganz nett finde, sind die Lady-Taxis. Diese haben ein rosa Dach und werden von Frauen für Frauen gefahren. Die 25km vom Hotel zur Dubai Mall sollten 52 Dirham kosten, das sind umgerechnet 10,50 Euro. Der Fahrer schien äußerst gute Laune zu haben und erzählte fröhlich mit uns. Auch wenn die unterschiedlichen Akzente von uns allen beim Gebrauch der englischen Sprache etwas das Verständnis erschwerten, war es doch angenehm, mit „Einheimischen“ zu plaudern. So vergingen die knapp 20 Minuten Fahrt auch wie die Fahrt – ziemlich rasant.
In der Dubai Mall angekommen staunten wir mal wieder wahre Bauklötze. Uns wurde im Vorfeld gesagt, dass sie groß ist. 350.000m² Verkaufsfläche. Gut 1.200 Geschäfte. Und selbstverständlich ist es nicht nur möglich, hier ordentlich Geld zu lassen. Ach, es gibt auch ein Aquarium und eine Kunsteislaufbahn, ein Kino mit 22 Leinwänden und, und, und…Draußen trifft man noch auf einen riesigen Springbrunnen mit Musik und Wasserfontäne. Man gönnt sich ja sonst nix…
Ich habe keine Ahnung, was die Klippenspringer mit Dubai zu tun haben, aber den Brunnen mag ich mehr als den in unserer Hotellobby.
In einer der Mall-Lobbys hingen von der Decke tausende Schmetterlinge (keine echten). Für mich natürlich die schönste Deko dort 😉
Das Aquarium fanden wir direkt beim Eingang. Es ist gigantisch. Das in unserem Hotel war schon groß, aber das war noch größer – gefühlt.
Als wir dort ankamen, ging gerade eine Veranstaltung zu Ende. Mir wäre aber eh nicht nach einer Runde Schlittschuhlaufen gewesen. Die Läden lockten mehr.
Bevor wir aber unsere kleinere Shoppingtour starteten (Endergebnis: Geschenke und Klamotten für die bessere Hälfte sowie Postkarten), wollten wir unsere Buchungsbestätigung für den Burj Khalifa gleich in Tickets umtauschen lassen. Das war eine äußerst kluge Entscheidung. Wir buchten die Fahrt zur Aussichtsplattform bereits in Deutschland über Get Your Guide. Entweder hatten wir an dem Tag neues Informationspersonal oder der Anbieter ist da nicht so bekannt, wie er sich auf seiner Plattform darstellt. Nachdem unseren Ausdruck fünf Leute ansahen, wir gut 30 Minuten warten mussten und am Ende noch eine Passkopie gezogen wurde, erhielten wir unsere Tickets für 18 Uhr. Sowohl uns als auch den Mitarbeitern gefiel diese komische Situation gar nicht. Später war der kurze Ärger aber dank der sagenhaften Aussicht bei Sonnenuntergang komplett vergessen.
Der Burj Khalifa – Seine Höhe ist unglaublich. Selbst, wenn man davor steht.
Auch in 450m Höhe fangt man die Spitze des Turms nur mit Mühe und Not ein.
Zur Dubai Mall gehört auch noch ein riesiger Springbrunnen. Abends gibt’s dann eine Lichtshow mit Wasserfontänen und Musik.
Vom Burj sieht man auch endlich mal die Wüste ganz gut, auch wenn dort in ein paar Jahren gewiss etwas stehen wird.
Hoch – Höher – Burj Khalifa. Due Gebäude unten sind bereits hoch, aber von oben sind auch sie nur Zwerge.
Ausblick von der Plattform pünktlich zum Sonnenuntergang. So ramontisch 😉
Nach einem Abendessen und einer letzten kleinen Shoppingrunde in der Mall fuhren wir heim. Im Zimmer warteten diese zwei niedlichen Zimmergenossen auf uns:
Donnerstag
Same procedere as every morning: Frühstück im Rostang. Danach ging es in die Lost Chambers vom Atlantis. Dank unserer Buchung durften wir dieses Aquarium im Hotel gratis besuchen. Also tauchten wir ein in die versunkene Stadt Atlantis:
Ich rede mir gerne ein, dass die Rochen die Besucher angrinsen.
Im Hintergrund sieht man zwei Throne nebeneinander. Das ganze Aquarium ist dem untergegangenen Atlantis gewidmet.
Nemo fanden wir auch, aber er hatte es eilig.
Die Quallen wurden mit rotem Licht angestrahlt – daher die Farbe.
Danach zogen wir uns auf unser Zimmer zurück. Während die bessere Hälfte die Augen nur geschlossen hat, um das Frühstück zu verarbeiten, schrieb ich 10 von 11 Postkarten. Leider vergaß ich meinen Adresszettel, sonst hätten noch ein paar mehr Post von uns im Briefkasten.
Vielleicht landet eine von denen ja bei euch im Briefkasten?
Dank der Auswahlmöglichkeit zwischen Mittagessen und Abendbrot konnten wir diesmal beim Asiaten im Hotel essen. Das Essen war lecker, wenn auch etwas wenig – selbst für mich. Ich hatte eine Entenbrust mit 3 Karottenschnitzern. Mein Dessert, das Obst und Eis sein sollte, mutete auch etwas seltsam an. Die Eiskugel war in einer Art Fondant gefangen. Beim Öffnen knackte und spritzte es, was mich an eine ambulante OP letztes Jahr erinnerte…
Zurück im Zimmer präparierten wir uns für unsere Wüstentour. Noch zwei andere Paarungen abgeholt und ab ging es. Zunächst mussten wir auf die Autobahn. Tempolimit ist 120km/h. Das wird eigentlich missachtet, es sei denn ein stationärer Blitzer nähert sich, dann bremst man auch mal. Vor der Überfahrt von Straße zu Sand wurde aus den Reifen Luft gelassen – um besser auf Sand und Dünen fahren zu können. Ich mochte das sehr, andere im Wagen hatten dezente Übelkeit und waren für die kurze Fotopause dankbar.
Wüste Dubais im Sonnenuntergang. Herrliche Stille – wenn das Gegacker der Mitfahrerinnen nicht gewesen wäre…
Der Sand war angenehm warm und weich. Der Wind formt die kleinen Wellen. Nur wie das Gestrüpp überlebt, ist mir ein Rätsel.
Danach ging es ins Beduinendorf – oder das, was Touristen als solches verkauft wird. Dort durften wir noch fix auf ein Dromedar steigen. Unseres hatte Flatulenzen und vibrierte die ganze Zeit. Muss Ausdruck der Liebe gewesen sein.
Anschließend durften wir uns auf Sitzkissen an niedrigen Tischen niederlassen. Die Zeit des Wartens konnten die Damen sich mit Henna-Bemalungen vertreiben. Auch Shisha-Pfeifen standen zur Verfügung. Wenn ich das Shisha-Rauchen besser vertragen würde, hätte ich hier sicher nicht nein gesagt. Aber so schnüffelte ich etwas am Rauch vom Tisch hinter uns und war glücklich und zufrieden. Wir beschlossen, bis zum Abendbuffet abzuwarten und Tee zu trinken.
Das Buffet bot typische Arabische Küche. Verschiedene kalte Vorspeisen, die auch aus der libanesischen Küche bekannt sind. Frisch gegrillt gab es Lamm, Fisch und Hühnchen. Dazu frisches Fladenbrot. Zum Nachtisch gab es sehr süßes Gebäck und frisches Obst.
Als Showeinlage folgte später ein Derwisch, also ein sich um die eigene Achse drehender Tänzer. Für mich ist es unfassbar, dass der sich gut 10 Minuten um die eigene Achse drehte und anschließend aufhörte und geradeaus gehen konnte. Inwiefern der Beitrag den Besuchern die mystische Bedeutung des Sema-Tanzes erläutern sollte, ist natürlich fraglich. Nach ihm betrat eine propper gebaute Tänzerin das Podest und zeigte einen ansehnlichen Bauchtanz – mit wackelndem Bauch.
Die Rückfahrt erinnerte mich dann wieder an Klassenfahrten von früher. Alle sitzen und plötzlich fällt wem ein, dass man was vergessen habe. In dem Fall ging es um die Kamera einer Mitfahrerin aus Manila. In aller Seelenruhe und ohne wen zu informieren ging sie zurück ins Dorf. Es war mittlerweile stockdunkel und alle Jeeps waren weg. Nach 20 Minuten und einem Lachkrampf meiner Person, weil die bessere Hälfte einen für mich unterhaltsamen Spruch brachte, kam sie zurück. Mit dem Mann von den Dromedaren. Er hatte ihre Kamera. Ein professionelles Nikon-Gerät vermisst man ja natürlich auch erst nach drei Stunden…
Freitag
Letzter Tag und Wehmut machte sich breit. Das letzte Frühstück im Rostang genossen wir wie alle zuvor. Danach schnappten wir uns die Badebekleidung und besuchten den Aquaventure Waterpark. Ich mag Spaßbäder eher weniger, weil ich meistens schnell friere. Hier ist das alles unter freiem Himmel und warm. Dank unserer Hotelbuchung war auch hier der Eintritt frei, nur das Schließfach mussten wir extra mieten, weil wir die Zimmerkarten nicht unbeaufsichtigt liegen lassen wollten. Der Turm des Poseidon ist ein Rutschturm für Adrenalinjunkies. Wir rutschten beide mit Poseidons Rache. Dazu steigt man in eine Kapsel auf eine Art Plattform. Diese wird einem weggezogen und man fällt. Danach gleitet man ohne es zu merken in die Rutsche. Ich brüllte wie am Spieß. Für mich stand danach fest: Nie wieder. (Mein Ärger im Nachhinein wäre aber groß gewesen, wenn ich es nicht ausprobiert hätte.) Gegen 14 Uhr gingen wir zurück ins Zimmer, den Nachmittag ließen wir bei einem Steak-Sandwich am Pool ausklingen.
Das Abendessen im Levantine war unsere letztes Highlight im Atlantis. Libanesische Küche ist nicht nur reichhaltig, sondern auch lecker. Es gab Baba Ghanoush (Auberginen-Sesam-Püree), Fatousch (Salat mit fritiertem Fladenbrot), Hummus (Kichererbsenpüree), Mutabbal (Auberginenmus), Taboulé (Petersilien-Bulgur-Salat) und Labneh (Frischkäse mit Joghurt und Olivenöl). Dazu gab es sehr leckeres und frisches Fladenbrot. Im Hauptgang wurden die Schüsseln um Lamm- und Hühnchen vom Grill ergänzt. Das Dessert war traditionelles süßes Gebäck mit Obst und einer Art Sahne, die mit Honig und gehackten Pistazien serviert wurde. Es war ein wahres Festessen für uns – nur viel zu viel.
Im Zimmer musste wir dann leider schon wieder unser Zeug zusammenpacken. 4:50 Uhr Ortszeit sollte der Wecker klingelt.
Samstag
5:30 sollte der Shuttlebus zum Flughafen fahren. Es wurde 5:40, weil Bummelanten verschliefen. Am Flughafen selbst war diesmal gefühlt die Hölle los. Schnell eingecheckt und gefrühstückt. Wir hatten Hoffnung, den gelobten Duty-Free-Bereich erkunden zu können. Dank der Wartezeiten an Toiletten konnten wir das vergessen. Ich stand nur 25 Minuten an. Die bessere Hälfte kam gleich gar nicht dran. Wir hatten dann noch 10 Minuten zum Stöbern. Das geschah bei den Whiskys. Gekauft wurde nix.
Der Rückflug war wie der Hinflug angenehm umrahmt von einem tollen Service und leckerem Essen. Wir landeten pünktlich in Frankfurt, schnappten uns den Koffer und fuhren heim. Müde. Kaputt. Hungrig. Und vor allem eins: Sehr glücklich.
In der Nacht flatterte eine E-Mail von Sascha herein. Adelina feiert mit ihrem Blog Leipzig-leben den ersten Geburtstag und startet passend zum Anlass eine Aktion. Leipziger Blogger sollen in der Blogparade über ihren Lieblingsort in dieser fantastischen Stadt berichten.
Auf Anhieb fiel mir kein bestimmtes Örtchen ein, obwohl auch ich fünf tolle Jahre in Leipzig leben durfte. Also Fotoalbum auf, Erinnerungen vor das innere Auge gezerrt und bei Ludmilla Fotos geklaut.
Da waren all die privaten Partys in Einraumwohnungen oder Wohngemeinschaften meiner studentischen Leidensgenossen. Was für Nächte. Unzählige Zoobesuche, dank der Jahreskarte teilweise aller zwei Wochen zum Sonntagskaffee im Teichcafé. Mein Stammplatz in den alten Tatrawagen der LVB direkt auf dem Einzelplatz hinter dem Fahrer neben dem Knipser (ich konnte dort so herrlich mit den Beinen schlenkern). Die Parks, die Seen, also dort, wo man im Sommer bei bestem Wetter am liebsten ist. Unzählige Kneipen- und Cafébesuche mit tollen Menschen. Wie oft sollte ich die 500 Stufen des Völkerschlachtdenkmals erklimmen, wie oft wartete ich einfach unten. Der Augustusplatz, der entweder als Treffpunkt benutzt oder im Frühjahr für erste Pigmenthascherei in den Pausen zwischen den Seminaren genutzt wurde. Das zweite Wohnzimmer bzw. eher die zweite Küche bei Conny und Daniel. Grillen im Rosental, feiern in der Moritzbastei, Filme im Passagekino.
Fazit: es gibt keinen bestimmbaren Lieblingsort, denn es ist die ganze Stadt, die ich lieb(t)e.
Auf der Suche nach interessanten Blogs in dieser Gegend fand ich dieses Sammelsurium an kleinen Eindrücken meiner neuen Heimatstadt. Wer Fotografie mag, ohne dabei jeden Tag das Portrait eines anderen sehen zu müssen, dem sei Mainz Daily Photo ans Herz gelegt.
Für mich als Neuling in dieser Stadt war es eine Freude, dass ich diverse Eindrücke bereits wieder erkannte. Ich werde wohl regelmäßig reinschauen.
Ich ziehe um – Weg aus einer Wohngemeinschaft, hinein in einen eigenen Single-Hausstand. Ein Jahr Zusammenleben voller Ereignisse, positiv wie negativ, ist beendet. Meine Mitbewohner hat es größtenteils in andere Städte als Leipzig gezogen und ich habe den drang verspürt nur für mich verantwortlich zu sein. Kein Zusammen-Organisieren der Miete mehr, keine Abstimmungsgespräche mit Mitbewohnern – Jetzt mache ich alles mit mir selber aus. Von jetzt auf gleich, ohne Kompromisse, ohne versteckte Hindernisse. Das entlastet und befreit.
Da meine neue Bleibe nur wenige Meter die Straße hinauf ist habe ich den Umzug zum größten Teil in Eigenleistung, nach der Arbeit, durchgezogen. Mit jeder Treppe, jedem Schweißtropfen wurde aus einem Traum Realität. Dabei möchte ich nicht vergessen dem Freund von Franzi, Uwe und Lars für ihre Hilfe bei den sperrigen Möbelstücken zu danken.