Wie ich eingangs mal erwähnte, ich ahnte nicht wirklich etwas im vergangenen Frühjahr, dass der Herr Hochzeitspläne schmiedet.
Offensichtlich untypischerweise hatte ich auch keine klaren Vorstellungen, wie meine Traumhochzeit auszusehen hat. Bis zu dem Zeitpunkt besuchte ich nur die meines Bruders. Hatte damit zwar standesamtlich und später kirchlich durch, aber es weckte keine Träumerin in mir.
Dies änderte sich natürlich mit der Frage aller Fragen. Wir saßen beide zusammen und sponnen, wie unser Tag wohl aussehen könnte. Das war ganz schön, aber so festgesetzte Wünsche entstanden da auch nicht. Meine eine Kollegin war mir damals geistig weit voraus. Sie wusste genau, was sie will und was nicht. Das bewunderte ich. Wirklich.
Ich gönnte mir dann einfach einen ordentlichen Schwung Hochzeitsmagazine vom Kiosk – regelmäßig. Seichte Abendunterhaltung war gesichert.
Sich solche Magazine irgendwie zu besorgen kann ich nur jedem empfehlen, der nicht schon vier Hochzeiten mitorganisiert hat oder zahlreiche Feiern besuchte und somit weiß, was gefällt und was nicht. Man kann als Neuling im Thema einfach wahnsinnig viel übersehen und vergessen. Außerdem gibt es oft gute Tipps für das Zeitmanagement – wenn man nicht wie ich beruflich durch Eventplanung schon geschädigt ist. Wer meint, er kann ohne Kompromisse und Rückschläge in drei Monaten seine Traumhochzeit in der beliebtesten Location seines Wunschortes planen, ist ein bisschen naiv, denn auch hier kann Geld nicht alles regeln.
Für das Kennenlernen der Brautkleidhersteller ist es das Beste, was es gibt. Dank des Internets kann man sich oft die gesamte Palette der Designer ansehen und auch schauen, in welchen Läden man die Marke finden kann. So bastelte ich mir auch meine Vorstellungen für den Besuch beim Brautmodengeschäft zusammen. Dass mir davon gar nix stand, ist ein anderes Thema…
Auch Dekotipps hab ich gut aus den Zeitungen ziehen können bzw. erkennen können, was so gar nicht mein Fall ist. Viele meinen Ja, eine schicke Location ist alles. Das stimmt, aber kleine Details machen nicht nur die eigene Hochzeit individueller, sondern zeigen auch den Gästen, dass sich das Brautpaar Gedanken gemacht hat, eine bestimmte Stimmung zu schaffen. Ich persönlich mochte es als Gast immer, wenn sich in der ganzen Gestaltung der Hochzeit das Paar darin spiegelte. Es ist nicht immer möglich, aber die Hochzeitsreportagen und Tipps in den Magazinen können gute Starthilfe geben.
Für mich als Beauty- und Make-up-Laie waren auch die Tipps rund um Styling am Hochzeitstag bis jetzt recht praktisch. Klar, ich mache auch nicht alles Vorschläge – weil ich einfach keine Lust bzw. Bedarf habe. Meine Füße sind beispielsweise recht ordentlich gepflegt. Ich muss nicht sechs Monate vorher regelmäßig zur Fußpflege, um in meinen Schuhen einen strahlenden Auftritt hinzulegen. Meine Haut benötigt auch keine Behandlungen mit Peelingmasken und weiß der Teufel was. Aber das ist ja das Gute: Alles kann, nichts muss.
Was außerdem perfekt in einigen Magazinen gelöst ist, ist der Dienstleisterteil. Am Ende des Heftes wartet quasi eine Sonderform des Telefonbuches auf die Paare. Sortiert nach PLZ-Bereichen oder Dienstleistungssparten können hier Profis für die eigene Hochzeit kontaktiert werden. Vom Fotograf über Catering bis hin zum Zauberer oder einer Kinderbetreuung. Wer nicht lange recherchieren will und auch keine Geheimtipps von Freunden und Familie erhält, hat hier gute Chancen, erfolgreich fündig zu werden.
Mein Alltime-Favourite bei den Magazinen ist aber das offenbar noch recht junge marryMAG. Hier gibt es nicht nur die neuesten Trends zu bestaunen, sondern wunderbare Reportagen zu Brautpaaren, sondern auch herrliche DIY-Vorschläge. Beim marryMAG kann ich wirklich reinen Gewissens sagen, ich las alles. Bei anderen wäre das gelogen 😉
Mit der Zeit wuchs nun zu Hause ein ordentlicher Stapel an Magazinen und Zeitschriften. Leider heiratet in meinen Umfeld aktuell nur noch einer – zwei Wochen nach uns. Hier brauche ich der Braut keine Magazine mehr andrehen. Die sind bei der Planung wie wir fast fertig. Wer hier aber Interesse hat und sie sich irgendwie in Frankfurt abholen möchte oder ich sie bei einem Heimatbesuch in Halle, Dessau oder Leipzig irgendwie abgeben kann, ich mache dies gerne. Für den Papiermüll wären sie einfach zu schade. Also: Verlobt euch und nehmt mir das Papier ab!